Der Norden Islands

Wir verlassen die "Hauptstadt der Robben", wie sich Hvamstangi selber nennt, und machen uns auf gen Norden. Unser Ziel heute ist der nördlichste Punkt unserer Reise - das schöne Städtchen Siglufjördur.

 

Das Wetter ist toll, wir haben Zeit, und wir haben im Vorfeld von einem tollen Hot Pot gehört, der einen spektakulären Ausblick auf den Skagafjord bieten soll.

 

Allerdings hätten wir schon gern noch ein paar Robben aus der Nähe gesehen. Daher beschließen wir ganz spontan, von der ursprünglich geplanten Route über die Straßen 74 und 744 abzuweichen und statt dessen auf der Schotterpiste 745 die Halbinsel Skagi komplett zu umrunden. Eine super Idee, wie sich im Nachhinein herausstellte.

 

Die Schotterstraße ist gut zu befahren, und mit viel Gegenverkehr ist nicht zu rechnen. Auf der Halbinsel Skagi geht es sehr sehr ruhig zu. Nur wenige Höfe sind hier zu finden, und von denen liegen die Meisten brach. Aber landschaftlich ist es hier einfach nur toll... Flüsse, Steilküste mit grandiosen Basaltsäulen, ein einsamer Leuchtturm beim verlassenen Ort Kalvhamarsvik. Einfach nur herrlich! Diese Gegend läd geradezu ein, wandern zu gehen, die Natur zu genießen und die Vögel und mit etwas Glück auch Seehunde zu beobachten.

 

DAS wäre der Ausblick aus dem Hotpot über den Skagafjord gewesen...

 

Leider mussten wir bei Ankunft in Grettislaug feststellen, dass die Bauarbeiten an der Anlage wohl doch länger dauern, als im Internet angegeben... Schade! Wir hatten uns schon so auf ein Bad im heißen Wasser gefreut.

 

Aber hilft ja nix. Wir genießen noch ein wenig die tolle Aussicht und fahren dann weiter in Richtung der schneebedeckten Berge!

 

Dort liegt das eigentliche Ziel für heute und bis dahin ist es noch ein gutes Stück zu fahren!

Wir verabschieden uns vom "Land der Pferde", wie die Gegend hier genannt wird, und kommen unserem Ziel langsam immer näher, und es wird merklich kälter...

 

Von jetzt an geht es wieder über die Pass-Straße 76 steil bergauf und teilweise auch durch abenteuerliche Tunnel - teilweise nur einspurig befahrbar. Das System mit den Haltebuchten haben wir aber ziemlich schnell kapiert! Wer die nächste Haltebucht in Fahrtrichtung auf der rechten Seite hat, muss anhalten und Platz machen.

 

Auf einer kleinen Gletscherzunge können wir nicht widerstehen, und müssen eine kleine Schneeballschlacht starten - wie die kleinen Kinder! :-) Aber es hat echt Spaß gemacht.

 

Ziemlich müde nach einem langen Tag sind wir dann endlich in Siglunes angekommen. Unterwegs haben wir an irgend einem Tunnel das strahlende Wetter abgegeben, denn das Städtchen begrüßte uns mit Wolken und Schneeschauern... Aber auch mit einem sehr coolen Guesthouse.

 

Wir checken ein und erfahren dann vom Herbergswirt, dass es ziemlich schwierig werden wird, heute in Siglunes noch etwas fürs Abendessen zu finden. Für den Supermarkt sind wir zu spät, und was Restaurants betrifft, so hat - bedingt durch Nebensaison und leider auch Corona - nur noch das Restaurant des 4-Sternehotels im Ort offen. Aber auf gehobene Gastronomie haben wir keine Lust. Da war guter Rat teuer... Nach ein bisschen Recherche haben wir dann aber im Nachbarort Olafsfjördur(knapp 30km weiter!) noch eine Pizzeria gefunden, wo wir dann unseren Hunger stillen konnten! :-)

 

Wieder zurück im Guesthouse - wo wir für die erste Nacht die einzigen Gäste waren - erwartet uns noch eine sehr angenehme Überraschung! Es gibt hier nämlich einen zum Haus gehörenden Hot Pot. :-) Also nix wie unter die Dusche, rein in die Badeklamotten und ab in den Pot. Herrlich!!! Zwar ist der Ausblick nicht so schön, wie in Gettislaug, aber egal... Zum Entspannen nach einem langen Tag genau richtig!

 

 

Der nächste Morgen begrüßt uns wieder mit strahlendem Sonnenschein! Nach einem tollen Frühstück in der Bäckerei um die Ecke geht es für uns heute auf nach Dalvik, wo wir uns schon sehr auf unsere Whalewatching-Tour freuen!

 

Diese Tour bei Arctic Sea Tours haben wir bereits im Vorfeld gebucht - eigentlich mit einem großen Holzboot, aber da außer uns nur noch ein anderes Paar für diesen Tag gebucht hatte, hat der Anbieter uns kurzfristig kontaktiert, ob wir etwas früher kommen können als geplant, und ob wir mit einem Upgrade auf die Zodiak-Tour einverstanden sind...

 

Na aber klar doch!!! :-) Das klingt vielversprechend nach einem aufregenden Abenteuer!

 

Warm und schwimmfähig eingepackt, geht es dann noch ein paar Meter zum Hafen, wo unser Zodiak nebst Kapitän auch schon auf uns wartet.

 

Nach einer kurzen Einweisung geht es raus auf den Eyjafjördur-Fjord zur Walbeobachtung. Dieser Fjord ist so tief (Dalvik heißt übersetzt Talbucht), dass er für die großen Meeressäuger allerbeste Bedingungen bietet. So ist von flinken Delphinen über scheue Minkwale, neugierige Buckelwale bis hin zu den riesigen Blauwalen durchaus alles hier anzutreffen.

 

Die See ist spiegelglatt und es geht kaum Wind (außer dem schneidend kalten Fahrtwind). Perfekte Bedingungen, um mit dem Schlauchboot auf Foto-Jagd zu gehen. Unser Guide hat berichtet, dass er bereits am Morgen vom Ufer aus Wale gesichtet hat. Also sind wir guter Dinger und es geht raus auf den Fjord. Allein die Landschaft ist schon ein Erlebnis für sich... Herrlich!!!

 

Fazinierend!!! Wir kriegen das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Es ist so beeindruckend, die großen Buckelwale aus nächster Nähe beobachten zu können. die scheuen Minkwale sehen wir nur aus der Ferne. Als wir näher kommen, tauchen sie ab und verschwinden. Die Zeit geht so schnell vorbei, und wir sind schon ein wenig enttäuscht, als wir so langsam wieder zum Hafen zurückfahren. :-) Wir hätten es schon noch eine ganze Weile auf dem Fjord ausgehalten!

 

Wir sind dankbar, dass es uns - mal wieder - vergönnt war, diese friedlichen Meeresriesen zu beobachten und freuen uns schon auf die Tour in Husavik. Zu wissen, dass wir noch eine Chance auf Walbeobachtungen haben, macht uns den Abschied vom Eyjafjördur-Fjord leichter.

 

Wir fahren ganz gemütlich die Strecke am Fjord entlang zurück nach Siglufjördur und lassen den Abend bei einem fantastisch guten Abendessen im Guesthouse ausklingen.

 

Dort gibt es nämlich ein marokkanisches Restaurant, welches nur allerbeste Kritiken bekommen hat. Wir können jetzt auch nachvollziehen, warum. :-)

 

Da das Restaurant in der Nebensaison (und jetzt wahrscheinlich bedingt durch Corona) nicht jeden Abend geöffnet hat, ist eine Reservierung definitiv sinnvoll. Wir waren erstaunt zu sehen, wie voll es da Abends war.

 

Total satt und zufrieden packen wir dann unsere Taschen und fallen ins Bett. Nach dem mega Frühstück - wieder in der Bäckerei ums Eck - geht unsere Tour dann weiter nach Akureyri.

 

Der nächste Morgen begrüßt uns wieder mit strahlendem Sonnenschein und es ist nahezu windstill. Noch ein kurzer Fotostop muss sein, um dieses tolle Bergpanorama einzufangen.

 

Da die Fahrtstrecke zum Ferienhaus in Akureyri heute nicht allzu lang ist, und außer einem Einkauf für die nächsten Tage nichts weiter ansteht, und wir das Haus erst ab 15.00 Uhr beziehen können, beschließen wir ganz spontan, bereits heute einen der schönsten Wasserfälle des Nordens zu besuchen: den Godafoss

 

Als wir zum Einkaufen nach Akrueyri reinfahren, bekommen wir diese nette Liebesbotschaft...

 

Diese roten Herzen sind noch ein Überbleibsel der Finanzkrise aus dem Jahre 2008. Damals gab es eine Kampagne "Smile with your heart", wo die ganze Stadt mit Herzen und positiven Sinnsprüchen an den Hauswänden dekoriert wurde. Immer hübsch positiv denken, und das Schöne in den Vordergrund rücken. Das scheint hier in Akureyri die Devise zu sein.

 

Wir finden es einfach nur herzig, im wahrsten Sinne des Wortes. :-)

Da steht man doch gerne mal vor einer roten Ampel und wartet, bis man weiterfahren darf.

 

 

Gut ausgeschlafen und nach einem ausgiebigem Frühstück geht es heute in das 2.200 Seelen-Fischerörtchen Husavik.

Zwar ist dieser Fischerort mit seinen bunten Häusern, seiner langen Hafen-Promenade und der Holzkirche im norwegischen Stil durchaus sehenswert, die allermeisten Touristen - und so auch wir - kommen hierher, um auf den Fjord rauszufahren und Wale zu beobachten.

 

Auch diese Tour bei Gentle Giants hatten wir bereits von zuhause aus vorgebucht. Das macht vor allem in der Hochsaison Sinn.

Vor Ort muss man sich dann nur noch im Büro des Veranstalters im Hafen anmelden und bekommt dann das Ticket ausgehändigt, welches zum Betreten des Bootes berechtigt.

 

Schnell stellen wir fest, dass es diesmal keine so exklusive Tour werden wird, wie in Dalvik. Die Gruppe, die sich am Anleger versammelt, wird immer größer. Husavik ist eben DAS Mekka für Walbeobachtungen in der Bucht von Skjálfandi.

 

Leider ist das Wetter heute ziemlich trüb und regnerisch, so dass wir von der tollen Landschaft nicht ganz so viel sehen können. Und auch das Meer ist deutlich aufgewühlter, als bei unserer letzten Wal-Tour. Aber so ein bisschen Wellengang kann uns nicht schrecken. Gegen die Kälte und den Regen werden wir warm eingepackt, und dann kann es auch schon losgehen...

 

Launig werden wir von der Mannschaft begrüßt, die sich uns zunächst vorstellt, dann ein bisschen was zur Bucht von Skjálfandi und der Tour erzählt und woran man aus der Ferne erkennen kann, dass da ein Wal auftaucht. Und dann werden wir auch schon gebeten, fleißig die Augen offenzuhalten und bei einer Sichtung Bescheid zu geben. Dann wird der Kapitän langsam näher fahrer und wir können dann mit der Kamera auf Jagd gehen.

 

Wir schauen und schauen und schauen... und sehen... außer ein paar Seevögeln und 1x scheuen Minkwale aus der Ferne... nix! Die erste Stunde ist vorbei, und normalerweise wurden dann bereits die ersten Meeressäuger gesichtet. Die Crew will aber nicht aufgeben, und versorgt uns erstmal mit heißem Kakao und einer Zimtschnecke und beschließt dann, die geplante Route zu verlassen und ein wenig weiter aus der Bucht raus in den Fjord zu fahren, wo der Ausguck 2x einen sogenannten Blas gesehen haben will. Das ist die kleine Fontäne, die entsteht, wenn der Wal zum Luftholen nach oben kommt. Frisch gestärkt suchen wir also weiter.

 

Allerdings meint es das Schicksal an diesem Tag nicht gut mit uns. Auch nach 2 Stunden noch kein Wal in Sicht. Ein wenig Enttäuschung macht sich breit, denn so langsam müssen wir wieder zurück zum Hafen. Damit die Tour für uns aber nicht ganz ohne Tierfotos zuende geht, beschließt die Crew noch einen Abstecher zur vorgelagerten Insel Lundey zu machen, wo von Mitte April bis Mitte August die 2. Attraktion der Bucht zu finden ist. Puffins! Die drolligen Clowns der Lüfte kommen hier in großer Zahl zum Brüten her, denn auf dem Felsen dieser vorgelagerten Insel sind sie ziemlich ungestört. Auch die Beobachtungsboote dürfen nicht zu nahe ran.

Durch das Fernglas und den Sucher der Kamera mit entsprechendem Zoom ist zu erkennen, dass jedes der unzähligen Löcher im Fels besetzt zu sein scheint. Das sind die Bruthöhlen der Papgeientaucher, die jedes Jahr auf's Neue erobert, renoviert und ausgebaut werden.

 

Eine kleine Weile beobachten wir diese putzigen Kerlchen noch und dann geht es zurück...

 

Leicht verfroren und zugegebenermaßen ein wenig enttäuscht machen wir uns wieder auf den Weg, um einen kleinen Abstecher zum Mückensee (Myvatn) zu machen.

 

Dort gibt es im Geothermalgebiet Hverarönd ein tolles Naturbad. Dort haben wir uns ein Zeitfenster gebucht, um uns wieder aufzuwärmen, die Kraft des Thermalwassers zu tanken und einfach nur im warmen Wasser zu entspannen.

 

Ein Kaffee und ein Bier an der Poolbar und danach noch ein bisschen in der Dampfsauna schwitzen und dabei den Blick über eine wirklich tolle Landschaft schweifen zu lassen... Herrlich!!!

 

Entspannt und halbwegs ausgesöhnt mit dem Tag fahren wir ins Ferienhaus zurück, zaubern uns noch ein leckeres Abendessen und fallen dann ins Bett. Morgen heißt es wieder wandern. Der Diamond Circle wartet auf uns...

 

 

Das das Gebiet rund um Akureyri noch immer vulkanisch sehr aktiv ist, sieht man an den vielen geothermalen Bächen und Flüssen, die sich in den Fjord ergießen. So auch dieses kleine Flüsschen, direkt unterhalb der Ferienhaus-Siedlung, in der wir unser Domizil haben.

 

Natürlich können wir nicht widerstehen und müssen anhalten. Am Liebsten hätte ich ja auch noch die Temperatur gecheckt. Aber so arg, wie das Wasser gedampft hat, schien mir das dann doch keine gute Idee zu sein.

 

Abgesehen davon liest man ja in jedem Reiseführer, dass man bei solchen geothermalen Gewässern sehr vorsichtig sein soll.

 

Der Zauber der Elfen wirkt scheinbar. Wir gehen mit gebotenen Respekt und entsprechend vorsichtig zu Werke, und sind - zumindest bis hierher - von kleineren Missgeschicken, Blessuren usw. verschont geblieben! :-)

 

Mit einem letzten Blick auf das Flüsschen und dem Fjord brechen wir auf, um über die Passstraße wieder Richtung Myvatn zu fahren.

Wir haben uns natürlich im Vorfeld ein wenig schlau gemacht, was uns erwarten wird.

 

Die Gegend um den See ist so gut wie menschenleer. Es gibt nur vereinzelte Höfe und ein kleines Dorf mit etwas mehr als 200 Einwohnern. Aber immerhin mit einem Supermarkt, einer Tankstelle und einer Bushaltestelle. :-)

 

Uns interessiert aber eher die faszinierende Landschaft. Wir haben von Pseudokratern gelesen, die bei einem Ausbruch des Krafla Vulkansystems vor 3.600 Jahren (die jüngeren vor 2.500 Jahren) durch eine Dampfexplosion entstanden sind, als die Lava über die wasserreiche Sumpffläche geflossen ist.

 

Die Gegend am Westufer des Sees ist das größte zusammenhängende Lavafeld (ca. 4.400 km²), welches einige spektakuläre Felsformationen sowohl im See als auch an Land zu bieten hat. Mit ein bisschen Phantasie kann man da durchaus Trolle am Wegrand sitzen sehen oder - ganz real - Felsspalten oder Schluchten finden, in denen sich heißes Thermalwasser sammelt. Einige davon wurden oder werden als Hot Pot genutzt. Andere sind inwzischen zu heiß geworden, als dass man da noch gefahrlos baden könnte. Eine solche Grotte (Grjótagjá) wollen wir besuchen... 

 

Leider ist das Wetter nicht wirklich Foto-freundlich. Schnell zieht es sich zu und wird ziemlich nass von oben... Deshalb bewundern wir die Pseudokrater ohne "Fotobeweis" und fahren weiter am See entlang. Eine kleine Regenpause nutzen wir, um bei Höfdi auf einem kurzen Rundwanderweg ein wenig am See entlang zu laufen...

 

Am nächsten Wegpunkt auf unserer Strecke liegt dann jetzt die versteckte Grotte mit der heißen Quelle - Grjótagjá. Dieser natürliche Hot Pot wurde bis vor wenigen Jahren tatsächlich als öffentlich zugängliche Badestelle vom Besitzer freigegeben. Allerdings hat sich das Wasser jetzt so stark erwärmt, dass es nicht mehr gefahrlos möglich ist. Daher darf man diese Grotte zwar noch besichtigen, aber baden ist verboten...

 

Vorbei am Myvatn Nature Bath geht es jetzt ins Hoch-Temperaturgebiet zum Vulkan Námafjall. Dort ist es "höllisch" interessant, denn es blubbert, zischt und stinkt wie in der Küche von des Teufels Großmutter... :-)

 

Früher wurde hier der Schwefel für Schießpulver abgebaut, denn dieses Element tritt hier in seiner reinsten Form zutage. Heute tummeln sich hier nur noch Touristen, die sich trauen, auf dünner Erdkruste zwischen blubbernden Fumerolen und zischenden und stinkenden Solfataren entlangzuwandern. Keine Sorge, die sicheren Pfade sind markiert. Wer diese verlässt, sollte unbedingt darauf achten, nicht auf die hellgelben Flächen zu treten. Die Schwefelrückstände sind ziemlich heiß, und qualmende Socken sind dann das geringste Problem. :-) Am Besten einfach innerhalb der markierten Flächen laufen. Wer mag, und sich das Spektakel von oben ansehen möchte, einen schönen Rundumblick auf den Mývatn See, die Lavawüste und Vulkankrater im Hintergrund wünscht, der kann den Námafjall (ca.400m hoch) auch erklimmen. 

 

Wir haben das nicht gemacht und sind statt dessen zwischen den Blubbertöpfen und den Stinksäulen herumgewandert. Den Ausblick von oben wollten wir vom Kratersee Víti genießen. Soweit der Plan... Leider hat ein Schneerutsch den Zugang zum Kratersee verschüttet, so dass wir dann ohne Rundumblick auskommen mussten. Aber was solls... das ist eben Natur. Da machste nix!

 

Ein Highlight des Diamond Circle haben wir heute noch auf dem Programm stehen... Aber eigentlich sind es 2... Den berühmten Dettifoss und den Selfoss. Wir fahren entlang der Ringstraße und biegen dann ab auf die 862. Wir folgen dieser Straße ca. 13 km bis zum Abzweig Vesturdalur. Eine alternative Route zum Dettifoss war noch wegen Schnee und Eis gesperrt. Angekommen auf dem Parkplatz ziehen wir uns warm an, denn der Wind pfeift ordentlich, und starten den leicht matschigen Weg in Richtung Dettifoss. Bald jedoch sind wir den Matsch los. Dafür heißt es jetzt, über die dicken Schnee- und Eisfelder vom letzten Winter zu laufen. Zack, nicht aufgepasst... und schon sinkt man in ein Eisloch ein und hat nasse Füße... :-) Was für ein Spaß...

 

Auf halber Strecke haben wir dann die Wahl: nach rechts zum Selfoss, oder nach links zum Dettifoss. Wir haben genug Zeit eingeplant, und wollen beides sehen. Uns hetzt keiner, und es bleibt um diese Jahreszeit lange hell. Also stapfen wir durch den Schnee.

 

Damit man die Orientierung nicht verliert und versehentlich der Schlucht zu nache kommt, oder auf unsicheres Terrain gerät, wird der Weg über das Eis immer wieder überprüft und mit Pflöcken abgesteckt.

 

Beeindruckend zu sehen, wie dick die Schnee- und Eisreste noch sind, denn manchmal kann man die originalen Pflöcke im Eis sehen, die den ursprünglichen Weg markieren. Man merkt halt, dass der Frühling noch nicht überall auf Island angekommen ist... Aber er kämpft sich an windgeschützten Stellen schon durch. :-)

 

Total beeindruckt ob der Gewalt des Wassers und der rauen Schönheit der Natur kommen wir müde und mit nassen Füßen nach knapp 3 Stunden wieder am Auto an. Der clevere Wanderer hat ein 2. Paar Socken und trockene Schuhe im Auto... :-) Also schnell umgezogen und dann geht es wieder zurück nach Akureyri. Den letzten Abend im Norden Islands lassen wir dann ganz entspannt im hauseigenen HotPot ausklingen. Da stört es auch nicht, dass es leicht zu regnen anfängt... Aber das war zu erwarten, und auch für den nächsten Tag sieht es gar nicht gut aus. Aber lassen wir uns überraschen, wieviel von der Landschaft wir zu sehen kriegen, wenn wir der Ringstraße weiter nach Osten folgen.

 


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