Februar 2024 Tanzania - Land und Leute ganz authentisch

Wir haben versprochen, dass wir wieder nach Tanzania kommen, und was man verspricht, das muss man halten! 

 

In diesem Fall ist uns das nicht wirklich schwer gefallen, weil uns dieses faszinierende Land total in seinen Bann gezogen hat.

 

Mit den Erfahrungen aus den letzten beiden Aufenthalten hier, dem Mut der Entdecker und nicht zuletzt auch aus Budgetgründen haben wir diesmal allerdings die  Reiseplanungen selbst in die Hand genommen und mit ein wenig Rat eine Tour zusammengestellt.

 

Beim letzten Mal blieb leider Peters Traum, die Schimpansen in ihrem Zuhause beobachten zu können, unerfüllt. Das soll nun aber unbedingt Wirklichkeit werden und hatte daher bei der Planung oberste Priorität.

 

Da wir allerdings sehr aufs Budget haben achten müssen, kam ein bequemer Charterflug zum Taganjikasee für uns nicht infrage. Es da bleibt da wohl nur die Autofahrt. Der Weg von Arusha zum Tanganjikasee ist allerdings ziemlich lang. Das muss wohl überlegt und geplant sein.

 

Also werfen wir mehr als nur einen Blick auf die Karte und überlegen, welche Orte wir noch gern sehen wollen und was man außer klassischen Pirschfahrten im Nationalpark noch so alles machen kann. So hat sich dann nach und nach eine sehr interessante, aber durchaus auch ambitionierte Route ergeben, die uns in 22 Tagen von Arusha aus mit dem Auto erst in den Süden in den ältesten Nationalpark Tanzanias führt, dann nach Westen an den tiefsten See Afrikas, dann weiter nach Norden an den Victoriasee und von dort aus über die Serengeti auf bekannten Pfaden wieder zurück nach Arusha.

 

Da der Fokus unserer Reise ohnehin eher Land und Leute sein sollte, stört es uns auch nicht, wenn wir viel Zeit auf der Straße verbringen werden; gibt es uns doch die Möglichkeit, unterwegs mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Außerdem freuen wir uns schon sehr darauf, spontan anzuhalten, in lokalen Garküchen oder Restaurants authentische kulinarische Gerichte zu probieren und neue Geschmäcker zu entdecken. Es muss nicht immer High Cuisine sein. Oft sind die einfachen Gerichte ohnehin die Allerbesten...

 

Die Vorfreude ist jedenfalls riesig, als dann endlich alles soweit organisiert war!

 

Da bei Ethopian Airlines in unseren Flugtickets für jeden von uns 2 Aufgabe-Gepäckstücke eingepreist sind, und wir auch dieses Mal eines der zahlreichen Kinderheime vor Ort unterstützen wollen, haben wir beschlossen, definitiv einen großen Extra-Koffer an Kleiderspenden für Kinder und anderen nützlichen Dingen mitzunehmen.

 

Wir sind überwältigt ob der Großzügigkeit, mit der Freunde und Verwandte auf unsere Anfrage hin ganz spontan die Kleiderschränke und Spielzeugkisten ihrer Kinder auf links gedreht haben. Insgesamt sind 20 Kilo Sachspenden zusammengekommen. Wahnsinn!


Nochmal einen ganz lieben Dank an alle Spender - ihr seid SPITZE!!! 

 

Und so beginnt nun endlich unser drittes Abenteuer Tanzania! :-)

 

Nach einem langen Flug öffnet sich für 2 müde "Winter- & Faschingsflüchtlinge" die Flieger-Tür...

 

Das Licht, die Luft, die Wärme...
Fühlt sich irgendwie an wie nach Hause kommen !!!

 

Auf dem Weg in unsere erste Unterkunft gibt es erstmal einen vernünftigen Kaffee, der die Lebensgeister nach dem langen Flug wieder weckt. Herrlich!

 

Angekommen in der Ilboru Safari Lodge haben wir noch gar keinen Blick für den tollen Garten. Uns lockt erstmal nur die Dusche und ein bequemes Bett für einen kurzen Power-Nap. 

 

Den Spaziergang durch die schöne Anlage holen wir dann aber nach, als sich so langsam der Appetit regt. Noch ist es zwar nicht Zeit für Abendessen, aber das macht nichts... Umso mehr Gelegenheit haben wir, den frechen Affen in den Bäumen beim Spielen zuzuschauen. 

Nach einer kurzen Nacht heißt es dann auch schon wieder Koffer packen, Selbige im Auto verstauen und auschecken.

 

Ja, da war was... Reisetage beginnen früh, weil wir wollen ja so viel wie möglich sehen. ;-) 
Daran gewöhnen wir uns sicher schnell, auch wenn wir heute noch etwas müde aus der Wäsche schauen.

 

Bevor unser Roadtrip so richtig losgeht, geht es für uns aber zunächst einmal ins Kindness Children Care Orphanage Home in Kijenge (Arusha).

 

Father Yohana und seine Mitarbeiter sind total ahnungslos und völlig überrascht, als wir einfach so unverhofft vor der Tür stehen.
Wir werden aber aufs Herzlichste empfangen und dürfen uns gern umsehen. Es geht ruhig zu hier, aber das verwundert nicht, denn es ist ein ganz normaler Werktag, und die meisten Kids sind in der Schule.

 

So haben wir Muße und unterhalten uns mit einem der Jungs, der noch ein wenig schüchtern sein Schul-Englisch anwendet. Dass wir nur "Travellers-English" sprechen, findet er lustig... So kommt das Gespräch dann doch in Gang, und wir erfahren, dass er gerade die Schule sehr erfolgreich abgeschlossen hat und nun darauf wartet, auf eine weiterführende Schule gehen zu können. Das kann er aber erst, wenn die Mittel für das dafür nötige Schulgeld zusammengekommen sind. Wann das sein wird, weiß er nicht.

 

Während wir uns in den Räumlichkeiten umsehen dürfen, erfahren wir von Father Yohana noch ein wenig mehr über die Herausforderungen, mit denen er und seine Initiative hier täglich konfrontiert sind, um ein solches Zuhause für die Kinder zu unterhalten. Das sehr freundlich gestaltete Haus gehört übrigens nicht der Initiative, sondern ist gemietet.

 

Im Moment haben hier ca. 50 Kindern aller Altersklassen ein liebevolles Zuhause, ganz nach dem Vorbild einer richtigen Familie - nur eben mit ein paar mehr Geschwistern als üblich.

 

Wir erfahren auch, dass es ein gemeinnütziges Projekt der katholischen Gemeinde  ist, und zu 100% von den Spenden abhängig ist, die aus der Gemeinde, von der Stadt,  von Firmen oder von Besuchern wie uns stammen. Diese Spenden kommen leider nur sehr unregelmäßig, und das macht es schwer, die laufenden Kosten zu decken.

 

Das Geld für Bedürfnisse, die über die Unterkunft und die Grundnahrungsmittel hinausgehen - wie Schulgebühren und -uniformen, Lernmaterialien, Kleidung, warme Decken oder geschweige denn kleine Extras wie Obst oder Süßigkeiten für die Kids - ist extrem rar. Es reicht zum Beispiel oft nicht, um die Schulgebühren für alle Kinder zu zahlen, so dass einige der Jüngeren dann wochen- oder gar monatsweise nicht in die Schule geschickt werden können. 

 

Deshalb haben sich alle über unsere unverhofften Mitbringsel gefreut.

Speziell über die vielen Sachen für Mädchen. Wir erfahren, dass es hier extrem schwer ist, für junge Mädchen überhaupt an Kleidung zu kommen. Jeder hütet und pflegt was er hat, so dass es auf dem Secondhand Markt nur sehr wenig Auswahl gibt. Das Wenige, was zu finden ist, ist dann unbezahlbar teuer.

 

Auch Schuhe und Decken waren sehr willkommen.

 

Bei den Kids gab es auch leuchtende Augen: allerdings erst, als die große Tüte Bonbons ausgepackt wurde... Kinder eben. :-)

 

 

Father Yohana erzählt uns auch, dass es in der Nachbarschaft noch ein ganze Menge mehr an Kindern gibt, die auch Hilfe brauchen. Das Schlimmste für ihn ist es, diese abweisen zu müssen, weil es keinen Platz mehr gibt. Aktuell laufen Bemühungen, das Waisenhaus zu vergrößern, aber dafür braucht es alle Unterstützung, die diese Initiative kriegen kann 

 

Wer auch gern unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen, dem Link der Organisation (siehe oben) zu folgen, und mit Father Yohana Kontakt aufzunehmen. Jedes bisschen hilft, die Welt für diese Kinder ein kleines bisschen besser zu machen.

 

Wenn ihr eine ähnliche Reise plant und noch Freigepäck übrig habt, vielleicht denkt ihr  auch daran, ein paar Sachen mitzunehmen und investiert ein wenig Zeit, um eines der Kinderheime zu besuchen. 

 

Wir tauschen jetzt noch eben schnell Telefonnummern aus, und dann heißt es Abschied nehmen!

Als Nächstes steht ein Wiedersehen mit dem Tarangire Nationalpark auf unserem Reiseplan, wo wir uns schon sehr darauf freuen, für 2 Nächte wieder den Stimmen der Wildnis lauschen dürfen...  und natürlich auch wieder auf Pirschfahrt zu gehen, Elefanten und Löwen zu sehen, und die alten Baobabs zu bestaunen, für die dieser Nationalpark berühmt ist.

 

Allerdings sieht es jetzt hier ganz anders aus, als bei unserem letzten Besuch. Wir wundern uns, dass es ringsum sehr grün ist, und auch das Gras noch sehr hoch steht.

 

Das sollte eigentlich im Februar schon längst kurz gefressen bzw. vertrocknet sein, denn die "kleine Regenzeit" endet normalerweise spätestens Anfang Januar.

 

Dank dem Wetter-Phänomen El Ninho kommt es allerdings ungefähr alle 10 Jahre dazu, dass es länger und ausgiebiger regnet, als üblich. Dieses Jahr nun war es mal wieder soweit, und es hat bis kurz vor unserer Ankunft noch sehr stark geregnet.

 

Das gibt uns die Gelegenheit, diesen Nationalpark auf eine ganz neue Art und Weise zu erleben. Zugegeben, die Chance, im hohen Gras Tiere zu beobachten, wird etwas schwieriger, aber wir sind zuversichtlich, dass uns "Mama Africa" auch dieses Mal nicht enttäuschen wird! 

VORSICHT:

 

Die Schönheit des Tarangire Nationalparks zu erleben, hat aber seinen Preis:

 

Tsetse-Fliegen!

Diese lästigen Biester - unseren Pferdebremsen nicht unähnlich - sind überall und lauern geradezu auf frisches Blut. Wenn es keine oder wenig Büffel gibt, von deren Blut sie sich hauptsächlich ernähren, stürzen sie sich mit Vorliebe auch gern auf Reisende im offenen Geländewagen... :-)


Zum Glück sind wir aber vorgewarnt und wissen, dass diese Blutsauger sich von keinem Repellent beeindrucken lassen, sondern nur mit roher Gewalt bekämpft werden können. Deshalb haben wir aufgerüstet und sind bewaffnet zum Duell angetreten... :-) 
 

 

Und noch zwei Tipps haben sich bewährt: Allergie-Tabletten mitnehmen und unbedingt lange Hosen und lange Ärmel, vor allem aber helle Kleidung tragen! Von dunklen Farben werden diese Biester unwiderstehlich angezogen.

Kurz bevor wir unser Ziel, den Lake Burunge erreichen, passieren wir dieses Ortsschild.
So schnell kann man das gar nicht lesen oder gar laut aussprechen, wie man dran vorbeigefahren ist. Also nochmal zurück und gaaanz langsam lesen.

 

Wenn das mal kein gutes Passwort ist... :-) 

 

Damit wir das nicht gleich wieder vergessen, halten wir den Ortsnamen sicherheitshalber mal im Bild fest.

 

 

Und eine witzige Anekdote, wie dieser Ort zu seinem Namen gekommen ist, gibt es zu diesem Ort auch:

 

Mbuyu = Baobab-Baum

Jerumani = Deutscher

 

Die Legende besagt, dass an diesem Ort einst ein mächtiger Baobab gestanden hat, in dessen Innerem man viele Jahre nach dem Verschwinden eines deutschen Reisenden nur noch ein paar Knochen und Teile seiner Ausrüstung gefunden hat...

 

OOOOOKAY... Jetzt wissen wir, wie der Ort zu seinem Namen kam, und sagen  Danke für die Warnung!

 

Offensichtlich gibt es im Tarangire National Park noch ganz andere unerwartete Dinge, die einen Narren an deutschen Reisenden gefressen haben, nicht nur die Fliegen!
Wir werden uns jedenfalls vorsorglich mal lieber von den Mbuyu fernhalten, wenn wir morgen auf Pirsch gehen.  :-)

 

Jetzt aber heißt das Ziel aber erstmal Lake Burunge Tended Lodge - unser Zuhause für die nächsten beiden Nächte.

 

Vorbei geht die Fahrt an Farmen und Kids in Schuluniformen auf dem Weg zurück in die Dörfer... Sehr eindrücklich bekommen wir vor Augen geführt, wie verwöhnt doch der Nachwuchs in der Heimat ist. Hier sind die Wege lang, und mit sehr viel mehr Gefahr und Adrenalin behaftet ist, denn gleich hinter der nächsten Biegung bahnen sich diese grauen Riesen ihren Weg durchs Gebüsch...

Kaum angekommen, schallt es uns schon entgegen: "Karibu sana" - Herzlich willkommen!

 

Und kaum haben wir den Empfangsbereich betreten, öffnet sich ein Blick auf die großzügige Terrasse mit einem sehr schönen Blick auf den Lake Burunge. Wir sind gerade rechtzeitig zum Sun-Downer gekommen, um das tolle Licht und die Stimmung bei einem kühlen Bier zu genießen.

 

Danach hieß es erstmal "Zimmer" beziehen.
Wobei Zimmer trifft es nicht ganz. Auf hölzernen Plattformen und unter grasgedeckten Dachkonstruktionen sind hier sehr großzügige Zelte errichtet worden. Die Zelte haben sogar Stromanschluss. Wenn also der Akku von Kamera oder Handy wieder aufgeladen werden muss, dann kann man das bequem über Nacht im eigenen Zelt tun.

  

WLAN-Zugang gibt es allerdings nur im Rezeptions- und Restaurant-Bereich.
Aber wer braucht das schon im Zelt? Es ist doch viel spannender, den Geräuschen der Nacht zu lauschen. Es dauert jedenfalls nicht lange, bis wir zum Gesang von Grillen und Fröschen eingeschlafen sind. 

Nach einer erholsamen Nacht und einem sehr guten Frühstück schnappen wir uns noch ein Lunchpaket, und dann geht es auf Pirsch...

 

Alles sieht so anders aus... so grün.

 

Wir sind sehr gespannt, ob wir den einen oder anderen markanten Punkt wiedererkennen werden, und was uns heute so alles vor die Linse kommt.

 

Wir sind absolut begeistert und finden, der Tarangire Nationalpark ist auch in grünem Kleid einer der schönsten und reizvollsten Nationalparks Tanzanias.

 

Und auch die Befürchtung, dass wir wegen des hohen Grases nicht viel an Wildtieren werden sehen können, hat sich nicht bestätigt. Wer sich Zeit nimmt, und nicht nur nach den berühmten BIG FIVE sucht, kann jede Menge faszinierende Beobachtungen machen. 

 

Leider können wir nicht länger bleiben, und so heißt es nach einer weiteren Nacht im Zelt auch schon wieder  KWAHERI Lake Burunge.

Heute werden wir viel Zeit auf der Straße verbringen, denn es heißt Strecke machen. Unser Ziel ist die Hauptstadt Dodoma im zentralen Hochland von Tanzania. 

 

Auf der langen Fahrt wird uns aber garantiert nicht langweilig, denn es gibt entlang des Great Rift Valleys eine Menge zu sehen. Und wenn dann noch gute Musik spielt, wird das Auto kurzerhand zum Gute-Laune-Party-Bus...  :-)

 

Aber auch zu erfahren gibt es eine ganze Menge:

 

Habt ihr zum Beispiel gewusst, dass es rund um Dodoma das einzige Weinanbau-Gebiet Tanzanias gibt?
Wir hatten keine Ahnung, dass hier überhaupt Wein angebaut wird. 

 

Da wir ja selber in einer Wein-Region wohnen, sind wir natürlich neugierig und wollen den tansanischen Wein definitiv probieren. Wir sind sicher, da findet sich eine Gelegenheit. 

 

Auch die Geschichte, wie die Stadt zu ihrem Namen kam, ist ziemlich unterhaltsam. 

In der Gegend rund um Dodoma leben neben anderen Tribes vorwiegend die Wagogo als Farmer und Viehhalter.

 

Die Legende erzählt, dass einst ein Elefant zum Fluss kam um zu trinken. Dabei blieb er leider im Schlamm stecken und konnte sich nicht mehr selbst befreien. Die Farmer, die das beobachtet haben, haben zuhause dann ganz aufgeregt darüber berichtet und sollen gerufen haben:  Idodomya was in der Sprache der Wagogo soviel heißt wie "der Platz, wo der Elefant versank" und so wurde dann der Ort/die Gegend genannt.

 

Als 1907 deutsche Kolonisten in die Gegend gekommen sind, um die Eisenbahn zu bauen, konnten diese den Ortsnamen nicht so recht aussprechen, und so wurde kurzerhand aus Idodomya das leichter auszusprechende Dodoma.

 

Und so vergeht die Zeit wie im Flug und gegen späten Nachmittag erreichen wir Dodoma und checken im Best Western Hotel ein. 

Nach einer kurzen Rast sind wir auf der Suche nach einem guten Restaurant und einer Gelegenheit, den einheimischen Wein zu probieren. 

 

Der Portier unseres Hotels hat jetzt Feierabend und erklärt sich bereit, uns eine kleine Stadt-Tour zu geben und nimmt uns dann auch noch mit in seine Lieblingsbar, wo man auch gut essen kann.

 

Ja wie cool ist das denn bitte? Noch keine 3 Stunden in einer fremden Stadt und schon Anschluss gefunden. :-) 

 

Der erste Halt der Stadt-Tour ist aber erstmal eine große Mall, wo wir unsere Vorräte an Bonbons wieder auffüllen (wir haben uns entlang der Strecke schon einige kleine Freunde gemacht! ) und uns auch mit dem einheimischen Wein einzudecken. Beim Gang durch den Supermarkt entdecken wir einiges, was uns doch sehr vertraut vorkommt, aber auch die eine oder andere Kuriosität...

 

Danach gibt es im Restlicht des Tages die versprochene Rundfahrt und Abendessen in einer Bar namens "Rainbow". Auf den riesigen Bildschirmen läuft überall Fussball (es ist gerade African Cup) und aus den Boxen dröhnt Bongo Flavour Music (Diamond und Harmonize und Co.) und das Essen schmeckt...

 

Nur der Wein aus der Region ist zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftig.  Zuerst machen wir uns ein wenig darüber lustig, dass der Wein hier mit Eiswürfeln serviert wird. Nach einem Schluck zum pur probieren wissen wir auch, warum...

Er ist mit 18% Alkohol deutlich stärker als gewohnt. Auch der Geschmack ist - naja, ich sag mal vorsichtig - robust. Mit ein wenig Eis im Glas schmeckt es tatsächlich besser, und nach jedem weiteren Schluck sowieso... :-)

 

 

Irgendwann beschließen wir aber, dass es dann doch Zeit ist für eine Mütze Schlaf,
denn noch immer gilt: Safaritage starten früh!

 

 

Auf jeden Fall war es ein lauter, bunter und mega lustiger Abend!

 

 

Die Nacht war kurz,  und wir sind spät dran! 

 

Nach einem schnellen Frühstück 
heißt es heute wieder Strecke machen. Der Gute-Laune-Party-Bus hat heute 260 km in südliche Richtung nach Iringa vor sich.

 

Wieder dürfen wir eine grandiose und abwechslungsreiche Landschaft und den einen oder anderen Snack direkt vom Straßenrand genießen, und auch wieder die Bekanntschaft von unglaublich herzlichen Menschen machen.

 

So machen wir in einem Dorf nahe des Mtera Wasserreservoirs unseren Lunch-Break, und lassen uns von Mama Maki noch ein typisches Mittagsessen zaubern, und das, obwohl wir eigentlich schon viel zu spät dran sind.

 

Dass keiner die Sprache des Anderen spricht, ist völlig egal! Wir sind uns auf Anhieb sympathisch. Und mit Hilfe unseres Guides und ein paar Brocken Englisch klappt es dann doch irgendwie mit der Verständigung. 

 

Lange können wir aber nicht bleiben, denn wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns.

Am späten Nachmittag erreichen wir dann Iringa und beziehen ein sehr großzügiges Zimmer im Mount Royal Villa - einem wirklich schönen Hotel. 

 

Einen kleinen Haken gibt es: Das Bett ist zwar breit, aber für 2 Riesen über 1,80m Körperlänge deutlich zu kurz... :-)   

Wir lachen drüber und machen das Beste draus.

HAKUNA MATATA! 

 

Nach einem guten Abendessen im Hotel und einem Drink an der Bar wollten wir eigentlich noch in Dorits Geburtstag reinfeiern, aber wir sind stehend müde und fallen einfach nur noch ins Bett...

 

Usiku mwema !!! :-)

Der frühe Vogel fliegt heute ohne uns!!!

 

Unser Ziel heute ist der zweitgrößte und älteste  Nationalpark Tanzanias: Ruaha.

 

Gut das letzte Drittel unseres Weges wird uns dabei über unbefestigte und ungeteerte Straßen führen, über deren Zustand nach den letzten schweren Regenfällen nicht viel bekannt ist.

 

Deshalb sind wir nicht böse, dass der Check am Auto ein wenig länger dauert, als geplant. Safety first!

 

Wir haben heute außer Ankommen nichts weiter geplant, also fahren wir dann gemütlich los.

 

Allerdings nicht ohne am besten Kaffee-Spot von Iringa eine Pause vom allgegenwärtigen Instant-Kaffee einzulegen und einen richtig guten Cappuccino bzw. Milchkaffee zu trinken!!! Kein ganz preiswertes Vergnügen, aber definitv eine Pause wert!

 

Hier wird außerdem nicht nur Kaffee serviert, sondern auch lokale Snacks.

Für uns wird es auf der Strecke später wenig Gelegenheit geben, um unterwegs zu speisen. Deshalb nutzen wir das Angebot und stellen uns ein Lunchpaket mit ein paar ausgewählten Köstlichkeiten wie Samosas oder gefüllte Kartoffeltaschen und natürlich Chapati (ein dünnes Fladenbrot) zusammen. 

 

Jetzt nur noch schnell die Tanks füllen, und dann geht es los.

Auch heute gibt es wieder eine Menge Interessantes und Wissenswertes zu erfahren.
Die Menschen, die in dieser Gegend leben, gehören hauptsächlich zum Volk der Wahehe.

 

Die Wahehe sind eine Ethnie, die den Süden Tanzanias bevölkert. Sie haben den Ruf, streitbar, wehrhaft und Fremden gegenüber eher misstrauisch und zurückhaltend zu sein. Wenn man sich die Vergangenheit dieses Tribes anschaut, ist das sicherlich kein Wunder.

 

Historisch gesehen handelt es sich bei den Wahehe genaugenommen nämlich nicht um EINE Ethnie, sondern vielmehr um einen Zusammenschluss verschiedener kleinerer Ethnien, die im selben Raum lebten und sich in Kultur, im Ahnenkult, den Kriegertraditionen, und der Sprache ähnlich waren.

 

Dieser Zusammenschluss war notwendig geworden, um sich Anfang des 19. Jahrhunderts gegen Sklaverei und Kolonialisierung zur Wehr zu setzen. Durch die relative Nähe zum Indischen Ozean kamen viele Sklavenjäger in diese Region. Dem berühmten Clanführer Chief Mkwawa ist es gelungen, die unterschiedlichen Stämme dieser Region zu einem zu vereinen, und er hat mit seinem mehr als 7 Jahre dauernden Widerstand auch im europäischen Ausland von sich reden machen.

 

Dieses wehrhafte Erbe und der jahrelange erfolgreiche Widerstand gegen die Kolonialisierung ist bei den Wahehe auch heute noch sehr im Bewusstsein verankert, und sie sind nach wie vor sehr stolz darauf. 

 

Allerdings sind die Wahehe heute weniger kriegerisch, und finden ihr Auskommen hauptsächlich in der Holzverarbeitung, dem Ackerbau (Mais, Reis, Tabak) und in der Rinderhaltung. Einige arbeiten auch als Lohnarbeiter in der Landwirtschaft, um ein regelmäßiges monetäres Einkommen zu erzielen.

 

Es hält sich ein hartnäckiges Gerücht, dass die Wahehe angeblich Hunde essen. 

Allerdings konnten wir dafür keine Beweise finden. 

In den Dörfern liefen genauso viele Streuner rum, wie andernorts auch. :-)

Angekommen in der Ruaha Hilltop Country Lodge...

 

Und wow... Was für ein Ausblick !!! Wir genießen sowohl den wohlschmeckenden Tamarinden-Saft, der uns  zur Begrüßung serviert wird, als auch den grandiosen Blick über die Region.

 

Hier soll es noch Wildhunde geben, die hin und wieder sehr nahe an die Lodge kommen und von der Terrasse aus beobachtet werden können. Gerade sind keine Tiere zu sehen. Vielleicht treffen wir die Wildhunde ja morgen auf der Pirsch?

 

Im Augenblick beobachten wir eher ein wenig besorgt den Himmel, denn es ziehen ungemütlich dunkel aussehende Wolken auf. Wir werden heute wohl garantiert noch nass...

 

Bevor uns der Regen einholt und das Gepäck durchweicht, beziehen wir lieber erstmal unseren Bungalow.

Oh nein... der neue Tag beginnt mit unerfreulichen Tatsachen.

 

Man weiß nicht, ob es am übermäßigen Genuss des Tamarinden-Saftes lag, oder doch eher an dem nun fortgeschrittenen Alter...

 

Dorit muss heute eine Auszeit nehmen und sich nicht weiter als 20 Meter von der nächsten Toilette entfernt aufhalten können.

 

Halb belustigt, halb verärgert schluckt sie Immodium und haut sich noch eine Runde auf's Ohr, während Peter allein auf Pirsch geht.

 

Na gut, nicht ganz allein! Nach dem starken Regen gestern ist es ratsam, zumindest mit 2 Fahrzeugen in Kolonne durch den Park zu fahren, um sich im Falle einer Panne gegenseitig helfen zu können; zumal im Augenblick nicht wirklich viele Touristen im Park unterwegs sind. Also machen sich 2 Fahrzeuge gemeinsam auf den Weg.

 

Gegen Mittag geht es Dorit zum Glück langsam besser, und sie nutzt die Ruhe und das kostenfreie WLAN auf der Terrasse, um ihre zahlreichen Geburtstagsgrüße zu lesen und zu beantworten.

 

Als Aloys, die gute Seele der Lodge, mitbekommt, dass da jemand so ganz alleine sitzt, serviert er erstmal einen gesunden Tee und leistet zudem sehr angenehme Gesellschaft.
Die Beiden reden nicht nur über dies und das, sondern hecken auch gleich noch ein wenig Unfug aus... :-)

 

Dann dauert es auch nicht mehr lange, bis ein ankommendes Auto zu hören ist.

Das kann nur der Party-Bus sein, der zurück kommt, und so machen sich Aloys und Dorit bereit für ein bisschen Blödsinn...

Karibu and welcome back!
Karibu and welcome back!

Die Schürze steht mir super, und Service kann ich!!   :-) 

Den Eignungstest hab ich mit Bravour bestanden, und das erste von 2 Jobangeboten in der Tasche.

 

Danke an Aloys, dass er den Unfug mitgemacht hat. Nicht nur die Wiederkehrer hatten mit so etwas nicht gerechnet. Es haben alle mega Spaß gehabt...

 

Aber nun bin ich gespannt, was ich heute verpasst habe und will die Bilder sehen!

Nach der Sichtung der Bilder des Tages nehmen wir eine etwas hektische Stimmung bei der Hotel-Crew und unserem Guide wahr. Es wird aufgeregt und viel telefoniert...

 

Wie sich herausstellt, war die Vorsichtsmaßnahme, mit mindestens 2 Fahrzeugen zusammen auf Pirsch zu gehen, durchaus berechtigt.

 

Die Dame aus dem anderen Fahrzeug hatte im Gegensatz zu Peter einen Ganztages-Ausflug gebucht, und so haben sich die Wege der beiden Fahrzeuge zur Mittagspause am Ruaha-Fluss getrennt. 

 

Während Peter wohlbehalten wieder zurückgekommen ist, ist das andere Fahrzeug im tiefen Matsch steckengeblieben und konnte sich aus eigener Kraft nicht befreien.

Einige Zeit lang war es nicht klar, ob unser Guide nochmal losfahren muss, um dem Kollegen zu helfen, oder ob jemand von der Parkverwaltung kommen wird, deren Aufgabe es ist, in solchen Fällen Hilfe zu schicken... 

Schließlich ist es schon kurz vor Sonnenuntergang und bis zum Gate sind es auch nochmal gut 30 Minuten Fahrzeit. Die Straßenverhältnisse sind schon bei Tageslicht eher schwierig - im Dunkeln viel zu gefährlich, wenn man sich nicht 100%ig auskennt...

 

Schlussendlich findet sich dann doch jemand aus einem Dorf in der Nähe, der zur Rettung eilt, und ein paar Stunden später ist auch das 2. Fahrzeug wohlbehalten wieder zurück. 

Für die Dame im anderen Fahrzeug war es wohl etwas zu viel Abenteuer, zumal nach einem Safaritag mit wenig Wildsichtung nun plötzlich eine Herde Elefanten neugierig geworden ist, und erstmal gucken kam, wer oder was da im Schlamm steckt... Jedenfalls ist ihr anzusehen, dass sie nicht happy ist, und entsprechend früh zieht sie sich auch zurück.

Wir sind dagegen fast schon ein bisschen neidisch, als der Guide des anderen Fahrzeugs von dem Abenteuer berichtet. Weil das doch eine wunderbare Gelegenheit gewesen wäre, die Dickhäuter aus der Nähe zu beobachten... Naja...

Es ist alles gut ausgegangen, und das ist die Hauptsache.

 

Uns bringt diese Episode aber ins Nachdenken, und gemeinsam mit unserem Guide beschließen wir eine kleine Planänderung.

Eigentlich hätten wir morgen noch einen ganzen Tag Pirsch vor uns gehabt, und einen halben am Tag darauf, ehe wir wieder nach Iringa fahren.

 

Da es aber auch heute wieder reichlich geregnet hat, und der Wetterbericht auch für den nächsten Tag wieder starke Regenfälle vorhersagt, beschließen wir, die Ganztagespirsch morgen ausfallen zu lassen. Statt dessen machen wir nur eine Halbtages-Tour und fahren dann bereits einen Tag früher zurück nach Iringa. Sicher ist sicher!

 

Nachdem das beschlossen ist, lassen wir uns ein weiteres großartiges Abendessen schmecken. 

Danach gibt es nochmal eine Runde Bao. Und diesmal ist "Dorit in trouble!" :-)

Nun ist es wieder an der Zeit, weiterzuziehen. Schön war es hier, und wir wären gern noch länger geblieben! Aber wir gehen lieber kein Risiko ein und sind vernünftig!

 

Dorit geht es zum Glück deutlich besser, und so kann auch sie heute den Ruaha NP mit eigenen Augen sehen.

 

Bei der Verabschiedung fließen Tränen...

Allerdings keine traurig-sentimentalen, sondern Aloys und unser Guide kriegen sich vor lauter Lachen nimmer ein.

 

Als wir in den Party-Bus steigen, kommt die Frage auf, welche Musik wir hören wollen. Dorit den "Kolo kolo - Song", und die zwei kriegen den Lachflash des Tages. (Dabei gibt es den Song wirklich! Wer's nicht glaubt, der kann ja mal nach dem Künstler Patoranking und Kolo kolo suchen! )

 

Jedenfalls kringeln sich die Beiden vor Lachen und 2 ratlose Bleichgesichter stehen daneben und wissen nicht, was wir jetzt falsch gemacht haben. 

 

Wir befürchten, mal wieder unbeabsichtigt irgend etwas Unanständiges gesagt zu haben. Deshalb checken wir sicherheitshalber, was Kolo auf Swahili heißt: kolo = groß.

Das klärt den Heiterkeitsausbruch noch immer nicht. Hmm... 

 

Ratlos bitten wir um Erklärung, und das bringt die zwei nur noch mehr zum Lachen...

Immerhin erfahren wir dann ein wenig später, dass es umgangssprachlich irgendwie eine Beleidigung für Polizisten ist. Also Vorsicht Leute: Im Umgang mit dem "Freund und Helfer" besser das Wort Kolo vermeiden. :-)

 

Haben wir doch wieder was gelernt!

 

Jetzt geht es dann aber erstmal auf Pirsch!

Unsere Route zurück nach Iringa führt uns diesmal nicht wieder durch die Dörfer. Aufgrund des Wetters entscheiden wir uns für die Umgehungsstraße. Schneller kommt man da zwar nicht voran, aber es ist sicherer.

 

Von daher gibt es wenig zu sehen, und auch die Landschaft verschwindet hinter Regenschleiern.

 

Vorsicht ist zudem geboten, denn jetzt sind die teilweise recht großen Schlaglöcher zusätzlich mit Wasser gefüllt, und es lässt sich nur schwer einschätzen, ob man durch, oder doch besser drumherum fahren sollte.

 

Wir erreichen Iringa, und natürlich lassen wir auch diesmal den guten Kaffee nicht aus. Die Pause brauchen wir auch, denn wir haben noch ein kleines Problem zu lösen:

 

Wir sind ja nun einen Tag früher zurück, und haben noch kein Zimmer für diese Nacht. Normalerweise ist eine spontane Umbuchung zu dieser Jahreszeit selbst in Iringa kein Problem, wo es nur wenige Hotels zur Auswahl gibt. Was wir aber nicht bedacht hatten, heute ist Valentinstag, und die Hotels sind alle ausgebucht. Es dauert eine Weile, aber schlussendlich haben wir doch noch eine sehr schöne Übernachtungsmöglichkeit gefunden: Sai Villa

 

Gegen Abend hört es auch auf zu regnen, und wir überlegen, ob wir uns Downtown in Inringa eine Bar suchen, oder ob wir im Hotel-Restaurant essen sollen. Aber mit einem Blick in die Karte steht uns der Sinn eher nicht nach Burger, Pizza und Co.

Also auswärts essen!

 

Allerdings wurde uns die Suche und die Entscheidung abgenommen... Nach einem ordentlichen Abendspaziergang erleben wir nämlich noch eine lustige Überraschung:
In dem Hotel, wo wir eigentlich für die nächste Nacht eingebucht waren, gibt es ein mega gutes Valentines Barbeque, und wir treffen auch den Guide wieder, der mit seinem Gast im Schlamm von Ruaha festgesteckt hat. :-)

 

Eine Unterhaltung war aber kaum möglich, weil die Live-Band, die extra zum Valentinstag romantische Stimmung verbreiten sollte, einfach viel zu laut war.

 

Wir flüchten daher an die Poolbar, wo es entschieden ruhiger und entspannter zuging.

Es war ein sehr schöner und lustiger Abend! 

 

Für den Rückweg hatten wir eigentlich geplant, uns den Spaß zu machen und TukTuk zu fahren. Allerdings sollte das nicht sein, denn es war weit und breit keins zu kriegen. Statt dessen überschlagen sich die Motorrad-Taxen, um uns 3 zurück zu unserem Hotel zu bringen. Aber auf ein Motorrad kriegen uns keine 10 Pferde...

 

Also wandern wir wieder auf Schusters Rappen in der Dunkelheit die Straße entlang.

Satt und müde fallen wir ins Bett und es ist uns herzlich egal, dass das Bett wieder ein Stück zu kurz ist. :-)

Heute geht es wieder über die Nord-Süd-Transit-Strecke zurück nach Dodoma.

 

Was darf nicht fehlen? Richtig - der gute Kaffee... :-) Den kleinen Umweg nehmen wir gern in Kauf. 

 

Beim Auschecken aus dem Hotel sehen wir, dass vom gestrigen Valentinstag noch lecker aussehende Cupcakes übrig sind. Die sehen so verlockend aus, dass wir doch glatt noch welche mitnehmen und uns beim Kaffee schmecken lassen.

 

Gegen frühen Nachmittag erreichen wir auch wieder den großen See Mtera. Im nächsten Dorf halten wir natürlich auch nochmal an, und schauen bei Mama Maki vorbei.

 

Diesmal sind wir aber definitiv zu spät zum Essen da. Sie ist schon zuhause und mit dem eigenen Haushalt beschäftigt. Nachdem sie aber angerufen wurde, dass wir wieder da sind, ist sie extra nochmal in ihr Restaurant gekommen, um ein wenig mit uns zu plaudern. So cool!

 

Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie uns nochmal wiedersieht. Wir tauschen noch schnell unsere Telefonnummern aus, schießen ein letztes Foto, und dann müssen wir leider schon wieder weiter.

 

Angekommen in Dodoma beziehen wir wieder ein Zimmer im Best Western Hotel.

 

Diesmal ist es Peter, der sich nicht so recht wohlfühlt. Deswegen beschließen wir, heute nicht auszugehen und uns wieder ins Nachtleben zu stürzen,  sondern beschließen, das Restaurant im Hotel zu testen. Der Tilapia mit der Gemüsesuppe und dem Chapati ist echt sehr zu empfehlen!!! 

 

Der Abend wird allerdings recht kurz, denn Peter zieht sich schon sehr früh zurück, und wenn man weiß, dass sich der andere nicht wohl fühlt, macht es auch keinen Spaß, den Abend dann nur zu zweit fortzusetzen. Zumal eine Unterhaltung wieder nur schwer möglich ist. Es ist Karaoke-Night, und der DJ lässt nichts unversucht, uns dazu zu überreden, mitzumachen. Da hilft zum Wohle aller nur die Flucht... :-) 

Die nächste Etappe unserer Reise führt uns heute ca. 245 km weiter nördlich nach Singida.

 

Und wieder gibt es eine Menge Interessantes zu erfahren:

 

Singida ist eine Region im zentralen Hochland von Tanzania und auch der Name der Hauptstadt dieser Region.

 

Die Gegend ist sehr fruchtbar und wie geschaffen für den Anbau von Erdnüssen und Mais, vor allem aber für Hirse und Sonnenblumen.

 

Singida ist nicht nur für seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse bekannt, sondern auch dafür ein Schmelztigel traditioneller Kultur und der Gastfreundschaft zu sein. In dieser Gegend leben neben den Wagogo lauch die Stämme der Sukuma, Nyamwezi und Iraqw.

 

Die Sukuma sind geschickte Landwirte und haben sehr effektive Methoden entwickelt, ihre Felder zu bestellen. Und dabei muss jeder in der Familie mithelfen. Familie und die Stellung innerhalb der Selbigen hat bei den Sukuma überhaupt einen sehr hohen Stellenwert. Und auch die Ahnenverehrung und althergebrachten Traditionen sind ihnen wichtig. So werden zum Beispiel ganz spezielle Zeremonien und Rituale vollzogen, um Geburten, Hochzeiten oder auch Beerdigungen zu zelebrieren.

Dabei wird viel musiziert und getanzt. 

 

Die Nyamwezi dagegen waren ursprünglich Elefantenjäger. Das Elfenbein war an der Küste heiß begehrt. Und um diese wertvolle Fracht zu transportieren, haben sich Händler zu  Karawanen zusammengeschlossen. Die Nyamwezi haben schnell erkannt, dass so eine Karawane gut versorgt werden muss. So entwickelten sie sich zu (Zwischen-)Händlern, die die zahlreichen Handelskarawanen vom zentralen Hochland zur Ostküste mit Lebensmitteln ausgerüstet und als Geleitschutz begleitet haben. 

Später dann, als die Nachfrage nach den Schätzen aus Zentral-Afrika immer größer wurde, haben sie aber auch eigene Karawansereien gegründet. Bei der Fracht handelte es sich nicht selten um Kupfer, Salz, Sklaven und Elfenbein. Geschickte Händler sind sie auch heute noch.

 

Die Iraqw sind mehrheitlich Farmer und Viehzüchter. Während die meisten der hier ansässigen Ethnien Bantu sprechen, zeichnen sich die Iraqw durch einen eigenen kushitischen Dialekt aus und leben nach Traditionen, die dem jüdischen Glauben sehr ähnlich sind.

 

Aber nicht nur kulturell hat diese Region einiges zu bieten, auch die Landschaft ist wunderschön...

 

Am frühen Nachmittag erreichen wir dann unser Ziel:

Singida Lakeview Lodge, sehr ruhig direkt am Ufer des größeren der beiden Seen in Singida gelegen, etwas außerhalb vom Stadtzentrum selbst.

 

Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, nutzen wir die Chance, für umgerechnet ca. 15 Euro eine gut einstündige Bootstour auf dem See zu machen. Das Wetter hat aufgeklart, und es ist genau das perfekte Licht für Fotos. Also nix wie raus auf den See.

 

Seeluft macht hungrig, und so lassen wir uns DIE Spezialität von Singida schmecken: Einen Fisch, der zur Tilapia-Familie gehört, und den es nur hier im Lake Singida gibt. Sehr lecker! Gebraten natürlich in feinstem Sonnenblumenöl.


Unbedingt probieren, wenn es Euch mal hierher verschlägt!

Guten Morgen Singida! 

 

Wir müssen schon wieder Abschied nehmen, und wollen heute noch ein gutes Stück weiter nordwestlich Richtung Kigoma fahren. Unser Ziel, der Tanganjikasee, ist zu weit entfernt, um es in einem Tag entspannt zu erreichen. Also machen wir unterwegs noch einmal Zwischenstopp in Tabora.

 

Vorher heißt es aber erstmal den Tank füllen. Da wir gestern keine Gelegenheit hatten, uns im Ort selber umzuschauen, holen wir das heute nach, ehe wir uns auf den Weg machen.

 

In Singida kreuzen sich heute die Hauptverbindungsrouten von Ruanda zur Küste nach Dar Es Salam, und die Nord-Süd-Verbindung vom Victoriasee in die Landeshauptstadt Dodoma.

 

Das war auch vor über 100 Jahren während der Kolonialzeit der Fall, und so hat sich an diesem Knotenpunkt die Siedlung Singida gegründet. Heute ist diese Stadt nicht nur der Sitz der Verwaltung der gleichnamigen Region, sondern auch Universitätsstadt und medizinisches Zentrum der Region. Zentrum der Stadt ist ein großer Marktplatz und ein riesiger Busbahnhof. 

 

Als wir am frühen Morgen durch die Stadt fahren, erwacht sie gerade zum Leben...
Und auch die "Wegelagerer" mit der Radarfalle sind schon wach. :-) 

 

Da wir heute aber noch ein gutes Stück Strecke vor uns haben, halten wir uns nicht allzu lange auf, und fahren weiter Richtung Tabora. Die Straße hier ist sehr gut ausgebaut und führt über lange Strecken schnurgeradeaus. Das verführt zum schnell fahren, was aber keine gute Idee ist... Überall lauern - gut versteckt - Geschwindigkeitskontrollen, und man wird rigoros zur Kasse gebeten. 

 

Angekommen in Tabora haben wir erstmal ein wenig Orientierungsprobleme, denn das gebuchte Hotel ist nicht zu finden. Dabei gibt es in diesem Ort nicht wirklich viele Übernachtungsmöglichkeiten, denn Tabora ist kein typischer Ort für Touristen. 

 

Nach ein wenig Herumfragen stellt sich heraus, dass das Hotel nach unserer Buchung das Management und auch den Namen gewechselt hat. Immerhin - unsere Buchung war noch aktuell ,und wir beziehen unser Zimmer im Rungwe Village Hotel
 

Wir waren vorgewarnt, dass wir hier nicht zu viel erwarten sollten, obwohl es das "beste Haus am Platz" ist, und waren daher eher überrascht, dass nicht nur die Hotelanlage als solche, sondern auch das Zimmer auf den ersten Blick einen guten Eindruck gemacht hat. Durch eine sehr schön gepflegte Gartenanlage sind gelangen wir zu unserem Zimmer, mit Blick auf den Pool.

 

Auf den 2. Blick entdecken wir dann doch den einen oder anderen Makel.

 

Im Badezimmer ist so Einiges undicht und reparaturbedürftig. 

 

Das Wasser im Pool ist giftgrün und riecht sehr unangenehm, so dass wir das Fenster nicht öffnen. Die Klimaanlage funktioniert nicht, aber immerhin haben wir einen Deckenventilator.

 

Wir wurden von der Rezeptionistin vorgewarnt, dass es am Pool heute eine Party geben wird, und dass wir mit "etwas Lärm" rechnen müssten. Die Party sei dann aber ab 18.00 Uhr vorbei. 

 

Dieses "etwas Lärm" stellt sich dann aber als unerträglich heraus. Im und am Pool toben sich die Mitglieder eines lokalen Sportvereins aus und werden dazu von einem DJ beschallt in einer Lautstärke, die es allen anderen Gästen unmöglich macht, sich in irgendeiner Weise zu unterhalten; weder im Zimmer (mit geschlossenen Fenstern!) noch außerhalb. 

 

Ein anderes Zimmer will oder kann man uns nicht zur Verfügung stellen, und wir können nirgends anders hin. Also verbringen wir die Wartezeit bis zum Abendessen erst auf dem Gang vor unserem Zimmer und später dann in der Lobby, wo der Lärm einigermaßen erträglich ist. 

 

Naja, alles hat ein Ende und irgendwann ist die Party dann mit Verspätung doch noch vorbei, und der Lärmpegel ist erträglich. Wir wollten dann wenigstens in Ruhe Abendessen, aber im Restaurant wurde schon für das Frühstück eingedeckt, wir werden zum Essen wieder zurück an die Poolbar geschickt. Wenigstens hat es geschmeckt, nur der Geruch vom Pool hat den Genuss arg getrübt.

 

Egal, es ist nur für eine Nacht, Augen zu und durch... morgen früh reisen wir ab!
Die Tatsache, dass wir hier auf dem Rückweg nochmal für eine Nacht eingebucht sind, verdrängen wir erstmal und gehen schlafen.

Das erste Mal auf dieser Reise sind wir nicht wirklich traurig, einen Ort verlassen zu müssen.

 

Nach einem zeitigen Frühstück machen wir uns auf den Weg, um gegen Nachmittag dann Kigoma am Tanganjikasee anzukommen.

 

Gut 400 Kilometer liegen vor uns. Auf den ersten Blick hört sich das nicht viel an, aber da ein gutes Stück davon unbefestigte Straße ist, rechnen wir mit gut 7h reiner Fahrzeit.

 

Unser Weg führt uns dabei wieder an zahlreichen Farmen vorbei, wir begegnen Viehhirten, die uns ganz stolz ihre hübschen Rinder präsentieren und passieren lebhafte Marktflecken.

 

An der Grenze der Provinzen Tabora und Kigoma überqueren wir den Malagarasi River. Wobei es gar nicht so einfach ist, den Fluss als solches auszumachen. Durch den langanhaltenden und ergiebigen Regen der letzten Wochen hat der Fluss sein Bett verlassen und die ganze Gegend in einen riesigen See bzw. Sumpf verwandelt.

 

An verlassenen Häusern, die im Wasser stehen, einem Fischer, der zwischen Verkehrsschildern fischt und einer Brücke, die parallel zu unserer Straße verläuft, wird das Ausmaß der Überflutung deutlich. Das stimmt schon ein wenig nachdenklich...

 

Hier endet dann auch die gut ausgebaute und geteerte Straße und es geht für uns ziemlich staubig weiter. Die vielen Schlaglöcher, eigentlich sind es eher Krater, werden geschickt umfahren. Dass das nicht jedem gelingt, beweisen so einige liegengebliebene Fahrzeuge, denen auch dein Pannenfahrzeug nicht mehr weiterhelfen kann.

 

Am Ende der Staub-Piste in Kimalapamba macht sich dann bei uns allen so langsam Hunger bemerkbar. Da wir gut vorangekommen sind, und es ohnehin Zeit fürs Mittagessen ist, beschließen wir, uns vor Ort umzuhören, wo es das leckerste Essen hier gibt.

 

Dazu braucht man einfach nur das Fenster an der Hauptkreuzung runterkurbeln und ein paar der dort versammelten Motorradfahrer nach einer Empfehlung fragen. Die Jungs beraten sich kurz, und dann fährt uns einer einfach voraus uns leitet uns zu einem Lokal in einer der Nebenstraßen.

 

Die Inhaber des Restaurants staunen nicht schlecht, als wir plötzlich vor der Tür stehen. Wir sind die ersten Touristen, die sich hierher "verirrt" haben. Zunächst sind sie ein wenig schüchtern, und wissen nicht so recht, wie sie mit uns umgehen sollen, aber so nach und nach kommen wir dann doch ins Gespräch.

 

Die Empfehlung der Jungs war echt spitze, denn wir werden mit einem sehr köstlichen Hühnchen-Reis-Gericht verwöhnt. Und während wir essen, toben die Ziegen samt frechem Nachwuchs direkt vor uns auf der Straße und sorgen für einiges Gelächter.

 

Auf jeden Fall haben wir heute hier für einiges Aufsehen gesorgt. Und auch für viele strahlende Kinderaugen, denn wir haben unsere Bonbon-Vorräte geplündert und an die Kids dort verteilt. Notiz an uns selbst: Bei nächster Gelegenheit die Süßigkeiten-Tüte wieder auffüllen!!! :-)

Geschafft! 

Wir haben Kigoma und den tiefsten See Afrikas erreicht. Unser Hotel liegt malerisch auf einer Klippe. Der Name Hilltop Lodge ist daher mehr als passend. 

 

Viel vom Hotel bekommen wir zunächst nicht zu sehen, denn morgen soll Peters Traum wahr werden im Gombe Nationalpark auf Foto-Jagd zu den Schimpansen zu gehen. Seit unserem atemberaubenden Besuch bei den Gorillas in Uganda steht das auf unserer To-Do-Liste.

 

Dieser Ausflug kostet extra und wird vom Hotel über einen eigenen Tour-Operator organisiert. Im Vorfeld hatten wir uns erkundigt und wussten daher ungefähr, dass wir mit ca. 500 Dollar rechnen müssen. Als wir jetzt die Buchung finalisieren wollen, steht plötzlich alles auf der Kippe. Plötzlich verlangt der Tour-Operator nämlich fast 1.000 Dollar für den Ausflug, mit der Begründung, dass Peter der einzige Gast ist, und er nun die Kosten für Boot, Sprit und Mannschaft  plus Lunchpaket alleine tragen muss.

 

Wir sind definitiv nicht bereit, soviel Geld zu bezahlen. Peter ist enttäuscht und entsprechend sauer.

 

Aber Aufgeben ist nicht. Wir recherchieren und mit ein wenig Übersetzungshilfe finden wir in Kigoma einen Ranger vom Gombe Nationalpark, der Peter die gleiche Tour für 350 Dollar anbietet. Das klingt doch schon viel besser. Der Ranger beendet extra für uns seinen Strand-Tag mit den  Kids etwas früher, um zu uns ins Hotel zu kommen. Peter erhält ein erstes Briefing, bekommt noch Informationsmaterial und dann werden noch die Formalien geklärt und bezahlt.Morgen früh um 6:30 Uhr geht es los. :-)

 

Dorit ist zwar ein wenig enttäuscht, dass sie nicht mitkommen kann, aber über Stock und Stein klettern in steilem Gefälle ist viel zu riskant. Auch das Klima schwül-heiße Klima ist eine ziemliche Herausforderung. Besser ist es, vernünftig zu sein!!! 

Und so ein Tag faulenzen und entspannen am Pool ist doch auch mal fein. 

 

Jetzt nutzen wir den Rest des Tages noch zum schnellen Wäschewaschen und zum Relaxen auf unserer eigenen Terasse, mit Blick über den Lake Taganjika. 

 

Nach einem kleinen Rundgang über die tolle Hotelanlage lassen wir uns dann das Abendessen schmecken. Das Essen hier ist absolut fantastisch. Etwas überrascht sind wir, dass hier kein Alkohol ausgeschenkt wird. Aber uns stört das nicht im Geringsten.

 

Die Mocktail-Kreationen sind auch sehr gut, und mit einem Masala-Tee zur guten Nacht schläft es sich dann gleich nochmal so gut. 

Heute nun ist es endlich soweit!

 

Peter schleicht sich schon weit vor dem Aufstehen aus dem Zimmer, schnappt sich ein eiliges Frühstück und einen Kaffee, und dann steht auch schon der Abhol-Service am Tor. Das Abenteuer Schimpansen-Trekking kann beginnen.

 

Zunächst einmal geht es zum Hafen, wo das Transferboot schon wartet. Nach ungefähr 90 Minuten ist der Anleger vom Gombe Nationalpark erreicht, und Peter macht sich mit seinem Guide bekannt und erhält ein kurzes Briefing.

 

Dann geht es auch schon los. Die Schimpansen-Gruppen werden kontinuierlich beobachtet und getrackt. Das heißt, die Ranger wissen immer, wo sie sich aufhalten. 

Im Gegensatz zu den Gorillas sind sie aber auch ziemlich schnell unterwegs, was es schwierig macht, ihnen im unwegsamen Gelände zu folgen. Aber eine Gruppe in der Nähe ist schnell ausgemacht, und so wandern Peter und sein Guide los.

 

Nach einer Weile wandern ohne Sichtung ist klar, die Affen waren schneller...
Plötzlich bekommt der Guide einen Anruf, dass eine andere Gruppe sich in ihre Richtung bewegt, und ändern die Beiden die Richtung... Und plötzlich sind sie da...

Während Peter wandert, genießt Dorit ein spätes Frühstück und einen entspannten Tag am Pool. Kein anderer Gast ist da...

 

Herrliche Ruhe und ein super Ausblick... Da kann man ganz ungestört ein paar Bahnen schwimmen. 

 

Gegen Mittag kommt unser Guide und dann schmieden die Beiden Pläne.

 

Unser nächstes Etappenziel ist Mwanza am Lake Victoria. - eine Strecke, die nicht unter 10 bis 12 Stunden Fahrtzeit zu bewältigen ist. Zu weit für eine Tagesetappe!

 

Deshalb sieht der Plan eigentlich vor, dass wir wieder nach Tabora zurückfahren, dort nochmal eine Nacht bleiben und dann entspannt über die gut ausgebaute Transit-Strecke nach Mwanza fahren.

 

Nach der Enttäuschung mit dem Hotel und der Tatsache, dass es in Tabora keine wirkliche Alternative zur Übernachtung gibt, möchte uns unser Guide aber gern eine weitere Nacht dort ersparen.

 

Nach ein wenig hin und her am Telefon verkündet er uns dann, dass seine Erkundigungen ergeben haben, die direkte Route ist inzwischen gut ausgebaut, und die Strecke in weit weniger als 10h - 12h zu schaffen. Das bedeutet allerdings, dass wir wieder sehr früh los müssen. Um halb sieben in der Frühe soll es losgehen. Wenn wir damit einverstanden sind, würde er es wagen, die alternative Route zu nehmen.

 

Als Peter dann glücklich, aber total erschlagen nach der Wanderung zu uns stößt, und von seinem Tag berichtet hat, wird der Plan verkündet und beschlossen. :-)

 

Nach einer kurzen Erfrischung und Rast machen wir uns dann einen gemütlichen Abend, genießen ein letztes Mal das grandios gute Essen hier und gehen dann früh schlafen, happy, dass uns eine Rückkehr nach Tabora erspart bleiben wird.

Nach einer sehr kurzen Nacht sagen wir beim Kaffee Tschüss zum Tanganjikasee und verlassen bei Sonnenaufgang Kigoma in Richtung Norden.

 

Dabei führt uns unser Weg immer parallel zur Grenze zum Nachbarland Burundi entlang.

 

Zunächst genießen wir wieder eine grandiose Landschaft und fahren vorbei an vielen Farmen und quirligen Ortschaften. 

 

Kurz darauf werden wir allerdings mit der harten Realität konfrontiert, über die in Europa kein Mensch (mehr) spricht:

 

Wir wundern uns, wann wir denn nun auf die Straße treffen, die nur so schwer passierbar sein soll. Bis auf eine etwas längere Baustelle, wo wir auf der alten Straße direkt neben der neu entstehenden Straße fahren müssen, ist alles tiptop ausgebaut.

 

In Nyaragusu erfahren wir dann auch warum. Hier befindet sich nämlich ein Flüchtlingslager der UN. Mehr als 150.000 Flüchtlinge aus der Republik Kongo und aus Burundi leben hier. Die Angst vor Repressalien wie Verhaftungen, unrechtmäßige Hinrichtungen und weitere Gefahren für Leib und Leben sind Gründe, warum viele dieser Leute geflüchtet sind, und warum eine Rückkehr nahezu unmöglich ist.

 

Tanzania als direkter Nachbar hat sich bereit erklärt, die Flüchtlinge aufzunehmen und in Zusammenarbeit mit der UN (deshalb die gut ausgebaute Infrastruktur!) mehrere Flüchtlingslager errichtet. Nyaragusu ist dabei eines der größten Zeltcamps, welche eigentlich nur für die temporäre Unterbringung und Unterstützung der Flüchtlinge gedacht war. Mittlerweile hat es jedoch eine Fläche eingenommen von mehr als 7 km², und das ist nur der Bereich des UN-Flüchtlingslagers. Da eine Rückkehr der Flüchtlinge nur schwer möglich ist, wurden inzwischen zusätzlich zu den Zelten auch feste Gebäude errichtet, denn was als vorübergehende Hilfsmaßnahme gedacht war, entwickelte sich schnell zu einem Dauerzustand.

 

 

Teilweise leben die Menschen hier schon länger als 15 Jahre. Und es werden noch immer täglich mehr. Gemeinsam mit der UN versucht die Regierung mit solchen Lagern eine gewisse Ordnung aufrecht zu erhalten und einen Rahmen zu schaffen, die Flüchtlinge langfristig in Tanzania zu integrieren, auch wenn das eine schier unmögliche logistische Herausforderung ist. Der Zugang zu ausreichend sauberem Trinkwasser gestaltet sich schwierig, und auch Latrinen gibt es nicht genug.

 

Trotzdem versucht jeder sein Bestes, um nach Möglichkeit so schnell wie möglich hier rauszukommen. Wir sehen kleine Farmflächen, die bestellt werden, Menschen, die Handel treiben, Kinder, die ganz normal zur Schule gehen.

 

Allerdings macht uns die schiere Größe des Lagers sehr betroffen und stimmt nachdenklich. Unvorstellbar, wie groß die Not sein muss, wenn man lieber diese Situation länger als 15 Jahre erträgt, als zurück in die Heimat zu gehen.

 

Ein Land wie Tanzania, welches wirtschaftlich selbst nicht zu den reichen Ländern Afrikas zählt, lebt humanitäre Hilfe und setzt auf friedliche Integration. Solange sich alle an die Gesetze halten, darf kommen, wer möchte und als Teil der Gesellschaft vorurteilsfrei versuchen, sein Auskommen für sich uns seine Familie zu finden.

 

Und im gut situierten Europa wird sich um Aufnahmequoten gestritten...

 

Aber genau das bestätigt alles, was wir hier auf unserer Reise täglich erleben:

Die Menschen in Tanzania sind einfach nur freundlich, hilfsbereit und mega herzlich!!!

In der nächsten Ortschaft nach dem Camp halten wir nach fast 5 Stunden Fahrzeit an einem Bus-Stop an, wo in einer großen Garküche die Reisenden mit vielen köstlich duftenden Speisen verköstigt werden. Es ist definitiv Zeit für unsere Mittagspause und eine Rast.

 

Von daher beschließen wir, dass es der perfekte Platz für die Mittagspause ist. Gar nicht so leicht, eine Wahl zu treffen, wenn man nicht sicher weiß, was da gerade in den Töpfen schmurgelt. Fragen kann man ja schlecht, wenn man kein Swahili spricht, und die Leute in der Schlange hinter uns haben Hunger und/oder Zeitdruck und wollen nicht warten, bis wir uns endlich entschieden haben. :-)

 

Egal: Wir wissen, dass es meistens Hühnchen, Fisch oder Rindfleisch ist, was in solchen Garküchen angeboten wird. Also zeigen wir mutig auf die von uns gewählten Speisen und lassen uns überraschen. Und es hat super geschmeckt!!!

 

Zum Abschluss noch ein Kaffee, bevor wie uns wieder auf den Weg machen müssen.

Wir sind überrascht, dass uns unser Guide eröffnet, dass wir jetzt erst die Hälfte des Weges hinter und gebracht haben und nochmal gut 5 Stunden brauchen werden, bis wir unser Ziel heute erreichen werden.

 

So langsam dämmert uns, dass der verrückte Kerl ganz genau gewusst hat, dass die direkte Route keine Abkürzung sein wird, sondern dass er einen verdammt langen Tag am Steuer vor sich haben wird. Unfassbar! Wir haben nun voll das schlechte Gewissen, weil er sich das angetan hat, nur um uns einen Gefallen zu tun.

 

Aber wir wissen das zu schätzen! Es ist einfach nur super lieb!!!

 

Eine Herausforderung gilt es außerdem noch zu meistern: Wir wissen noch nicht, wo wir heute Nacht schlafen werden, denn wir sind ja eine Nacht früher in Mwanza, als wir ursprünglich geplant hatten.

 

Aber wie war das noch mit Herausforderungen in Afrika? Einfach cool bleiben.

Alles wird gut! Hakuna Matata! 

 

Je weiter wir in Richtung Viktoriasee kommen, desto deutlicher wird, warum Mwanza auch die Felsenstadt genannt wird. Die Landschaft verändert sich und erinnert uns ein wenig an Singida. Nur hat es hier deutlich mehr Felsen! Ähnlich wie in der Region um Singida wird aber auch hier das Land hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt. Wir passieren zahlreiche Reis-, aber auch Mais-,Maniok-, Kartoffel- und Erdnussfelder.

 

Als wir den Victoriasee dann endlich erreichen, neigt sich der Tag dem Ende zu und die Sonne geht langsam unter. Allerdings liegt Mwanza auf der gegenüberliegenden Seite einer großen Bucht des Sees. Die Brücke, die diese Bucht überspannen, und den Weg auf der Straße nach Mwanza um eine knappe Stunde zu verkürzen wird, ist noch nicht fertig.

 

Also beschließen wir die Fähre zu nehmen, denn auf noch eine weitere Stunde Autofahren hat keiner mehr Lust. Ein wenig mulmig ist uns schon, als wir die beiden "Seelenverkäufer" sehen, die hier immer hin und her fahren. Aber die Aussicht auf noch eine Stunde auf der Straße ist noch weniger reizvoll. Also los... Ticket kaufen, Augen zu und durch... :-)

 

Und ganz ehrlich: Sooo schlimm ist es nicht. Das Be- und Entladen der Fähren ist gut organisiert und geht zügig vonstatten. Die Fahrt an sich dauert ungefähr 20 Minuten, und der See war absolut ruhig. Also kein Grund zur Panik! Dass der Victoriasee auch anders kann, und es hier schon zu einigen Schiffsunglücken aufgrund von extrem hohen Wellen gekommen ist, erfahren wir erst später. 

 

Wir erreichen jedenfalls sicher das andere Ufer, und von da aus ist es nicht mehr weit bis in die City. Und wir haben Glück, gleich in dem ersten Hotel, welches wir ansteuern um nach einem Zimmer zu fragen, hat tatsächlich noch was frei. Wir dürfen einchecken im Adden Palace Hotel.

 

Trotz der späten Anreise zaubert uns die Küche noch ein sehr leckeres Abendessen. 

Aber nach mehr als 12 Stunden Reisezeit heute sind alle Beteiligten hundemüde und fallen nur noch ins Bett.

 

Durch unsere spontanen Planänderungen haben wir reichlich Zeit gewonnen und müssen in den nächsten beiden Tagen mal nicht früh aufstehen und können es ganz entspannt angehen lassen.  

 

Nachdem wir ins Tilapia Hotel - ein sehr schönes Hotel direkt am Ufer des Victoriasees gelegen - umgezogen sind, heißt es nur noch Faulenzen, und den Tag am See genießen.

 

Gegen Abend wird dann der Bewegungsdrang aber doch nochmal wach, und so lockt ein Spaziergang zum lokalen Fischmarkt, wo jeden Tag der Fang des Tages zum Verkauf angeboten oder aber direkt zubereitet und ggf. für den landesweiten Transport vorbereitet wird. Unser Guide möchte seiner Familie gern eine Überraschung zukommen lassen, und will frischen Fisch nach Hause schicken. Mal sehen, ob das klappt. :-)

 

Wir nehmen noch eine Flasche Dodoma-Wein mit, den wir dann als Sundowner genießen wollen. Ein schönes Fleckchen dafür wird sich sicherlich finden.

 

Für den nächsten zwei Tage steht außer Entspannung und Sightseeing nicht viel auf dem Programm... Aber auch das ist mal schön!

 

Witzige Anekdote am Rande: Peter hat ein Allianz-Büro in Mwanza entdeckt, und will mich ärgern, indem er mich darauf aufmerksam macht. Tja... Am nächsten Morgen geh ich die Kollegen einfach mal besuchen! :-) Die finden das mega cool, dass ich da einfach so "reingeschlabbt" komme. Die Team-Managerin bietet uns erst Kaffee und Wasser an, quatscht dann eine ganze Weile mit mir und verbindet mich dann mit dem CEO in Dar Es Salam... Als er erfahren hat, dass ich ein Kollege aus Deutschland bin, und was genau ich hier mache, da gab es für mich schon das 2. Jobangebot auf dieser Reise. :-)

Beim nächsten Besuch müssen wir unbedingt nach Dar Es Salam kommen...

 

Die Leute hier sind einfach nur mega cool!!! 

Die Zeit in Mwanza vergeht wie im Flug, und ehe wir uns versehen, heißt es auch schon wieder Abschied nehmen von der Felsenstadt.

 

Und ein paar interessante Details zu den Menschen, die hier leben, haben wir auch wieder erfahren:

 

Die Meisten gehören zur zahlenmäßig größten Ethnie Tanzanias - den Sukoma.

Das Siedlungsgebiet erstreckt sich dabei von der Felsen-Stadt Mwanza bis zu den weiten Ebenen der Serengeti.

 

Sukuma people bedeutet in Swahili soviel wie "Die, die (jetzt) im Norden leben".

 

Recherchen des Sukuma Museums haben ergeben, dass die Sukuma ursprünglich in Zentral-Afrika beheimatet waren, aber bedingt durch ein Massensterben der Rinderherden durch Rinderpest und eine massive Tsetsefliegen-Plage in nördlichere Gebiete abgewandert sind.

 

Heutzutage sind es eher nicht die Fliegen, die die Menschen in die Städte locken, sondern eher die Suche nach einem guten Auskommen. Das die Städte stark und vor allem sehr schnell expandieren, lässt sich auch in Mwanza gut erkennen.

 

Die Stadtgrenzen der Felsenstadt dehnen sich immer mehr aus, und es wird fleißig gebaut. Aber auch in der Stadt selber ist der Wandel und die Expansion deutlich spürbar - leider nicht zum Vorteil der Stadt. In den besten Seeblick-Lagen wird Platz geschaffen für neue Hotels und moderne Verwaltungsgebäude. Dabei werden die Felsen oft einfach gesprengt und als Baumaterial verwendet. Das klingt erstmal nachhaltig und wenig tragisch, aber dadurch verliert die Stadt enorm viel von ihrem Charme als Felsenstadt. Vor allem auch deswegen, weil die Häuser der Einwohner, die hier im Laufe der Jahrhunderte „gewachsen“ und sich harmonisch zwischen die Felsen einfügen, einfach abgerissen, und die Bewohner mit „günstigem“ Land abgefunden und in die Randgebiete verdrängt werden. Wir fragen uns, wie lange sich Mwanza, die auf den Namen "Rock City" sehr stolz ist, dann noch Felsenstadt nennen kann.

 

Während in der aufstrebenden und schnell wachsenden Metropole Mwanza heutzutage Jobs im Bankensektor, dem Gesundheitswesen, der Verwaltung, im Import/Export-Sektor und im Mining-Sektor immer mehr Menschen anziehen, finden die meisten Sukuma aber noch immer ganz traditionell ihr Auskommen im ländlichen Raum mit Ackerbau (vorwiegend Reis, Mais, Maniok, Kartoffeln), Obstplantagen (die besten Mangos kommen aus dieser Region!), Viehzucht, Handel und der Kunst des traditionellen Heilens. So führt uns unser Weg entlang des Victoriasees erst durch große Neubaugebiete hindurch, später dann aber auch immer wieder an Farmen, Plantagen und Marktflecken vorbei.

 

Ungefähr auf halber Strecke zwischen Mwanza und Musoma verlassen wir die gut ausgebaute Straße, und dann ist es nicht mehr weit bis zum Ndabaka Gate, dem westlichen Zugang zur Serengeti.

 

Bis zur Mittagspause ist es noch ein bisschen hin, aber wir nutzen die Zeit für einen Toiletten-Stop und einen RICHTIG starken Kaffee. Mein lieber Scholli, der weckt nicht nur die Lebensgeister, sondern die Ahnen gleich mit. :-) Ein wenig zittrig aber hellwach geht es dann weiter.

 

Unser Ziel, die Kubu Kubu Tented Lodge liegt in der Zentral-Serengeti, und bis dahin ist es noch ein gutes Stück zu fahren.

 

Wir haben aber keine Eile, sondern öffnen das Dach, Peter macht die große Kamera startklar, bewaffnet sich mit der Fliegenklatsche (ja, von Tsetse-Fliegen bleiben wir auch hier nicht verschont), und dann kann die Pirsch auch schon gleich losgehen.

 

Wir sind schon nach kurzer Zeit mehr als nur glücklich... Aber genug der Worte!
Seht doch selbst... :-)

Wir können es noch gar nicht so recht fassen, welches Glück wir SCHON WIEDER gehabt haben. Zwar haben wir diesmal lange auf die Sichtung von großen Katzen warten müssen, aber das Warten hat sich echt gelohnt!!! Löwen UND ein Leopard, kaum dass wir die Grenzen des Nationalparks überschritten haben... Herrlich!

 

Mit einem dicken Grinsen im Gesicht erreichen wir die Lodge und staunen beim Begrüßungsdrink über den absolut fantastischen Ausblick.

 

Wir können nachvollziehen, warum diese Savannenlandschaft Serengeti genannt wird.

 

Der Legende nach sollen 2 Massai-Brüder sich dazu entschlossen haben, diese Savanne zu durchqueren. Ob sie es es jemals in Gänze geschafft haben, ist nicht überliefert. Sie haben diese Landschaft aber als "esirinket" bezeichnet, was übersetzt soviel heißt wie "die endlose Weite". 

 

Wenn man genau hinschaut, sieht man die beiden Brüder noch heute ganz fern am Horizont durch die Serengeti wandern... :-)

 

Wir genießen jetzt erstmal eine heiße Dusche unter freiem Himmel und dann die Aussicht von unserer eigenen Zelt-Terrasse. Nach einem fantastischen Abendessen geht es dann zeitig ins Bett, denn - ihr ahnt es schon - Safaritage beginnen früh und wir freuen uns schon auf einen weiteren Tag Pirsch in der Serengeti!

Guten Morgen Serengeti!!!

 

Nach dem Frühstück stellen wir uns wieder ein feines Lunchpaket am Buffet zusammen, und dann geht es auch schon los.

 

Die Pirsch heute weckt zahllose Erinnerungen, denn es zieht uns wieder zu den Seronera Kopjes in den südlichen Teil der Zentralregion der Serengeti. 

 

Beim letzten Mal haben wir hier fantastische Aufnahmen von Löwen und Leoparden machen können. Allerdings war das im September. Diesmal präsentiert sich die Savanne in einem ganz anderen Licht, und wir sind mega gespannt, was wir vor die Linse kriegen werden. 

 

Eins ist mal sicher, wir werden nicht enttäuscht sein!!! Wir haben wieder jede Menge Zeit, Geduld und Ausdauer mitgebracht. Und wir wissen: Mama Africa wird uns mit Sicherheit etwas Faszinierendes  zum Beobachten schicken. :-)

 

Wir sind startklar! Auf geht's!

Wir fahren hoffnungsvoll um jeden der Felsen herum, sind das doch ideale Plätze für große Katzen, den Überblick über das Gelände zu behalten, sich faul in der Sonne zu räkeln und auf den nächsten Jagd-Versuch zu warten. Aber alle Felsen sind leer...

Keine Katze zu sehen, und irgendwie scheint die Savanne bis auf einige kleine Gruppen von Gazellen auch leer zu sein.

 

Wo sind bloß die großen Herden von Zebras, Gnus und anderen Antilopen?

Das Gras steht hoch, sieht sehr saftig aus und ist reichlich vorhanden. Nach dem Regen der letzten Wochen müsste das doch jetzt eigentlich genau die richtige Zeit für die großen Herden sein, aus dem Süden hierher in die Zentral-Serengeti zu wandern und den Nachwuchs großzuziehen, bevor dann der große Migrationszug weiter in Richtung Grumeti River beziehungsweise Mara River geht. Komisch?!

 

Egal, genießen wir eben die unglaublich schöne Landschaft im grünen Kleid und freuen uns über die "kleinen Dinge". 

 

Gerade haben wir uns damit abgefunden, dass wir heute wohl nur wenig Glück haben werden, da hat Mama Africa plötzlich ein Einsehen...
Und wir wieder ein richtig dickes Grinsen im Gesicht...  :-) 

Ja wie cool ist das denn bitte???

 

Erst finden wir doch noch einen "bewohnten" Schlaf-Felsen, und kurz darauf dann auch die ersten großen Herden von Zebras. Hier haben die sich also versteckt! :-)

 

Und kurz drauf stolpern wir dann auch noch über ein weiteres großes Löwenrudel, welches fette Beute gemacht hat, und sich nun mit den Resten der Mahlzeit beschäftigt und von der Jagd erholt.

 

Dass die Löwen einen Kill gemacht haben, spricht sich schnell rum, und nun stehen außer uns noch 5 oder 6 andere Fahrzeuge hier und bieten den Katzen unverhofft Schatten. Das wissen die schlauen Fellnasen natürlich zu nutzen, und so sind wir eine kleine Weile gefangen und genießen die Zeit für tolle Bilder und für die Kontaktaufnahme zu Touristen im Nachbarauto, die die jeweils bessere Foto-Perspektive haben. :-) Einfach nur herrlich so nah dran zu sein und diese faszinierenden Tiere hautnah beobachten zu können.

 

Aber irgendwann müssen wir dann doch versuchen uns vorsichtig loszueisen, denn der Weg zurück zur Lodge ist noch weit, und wir wollten nach dem langen Tag gestern heute nicht so spät zurück sein.

 

Soviel zum Plan... :-)

 

Da war dann nämlich noch ein Funkspruch und dann ein Pläuschchen unter den Guides und der Ehrgeiz war geweckt, uns noch ganz was Spezielles zu finden.

Viel später als gedacht aber absolut begeistert kommen wir dann wieder in der Lodge an.

 

Beim Abendessen wird dann beschlossen, dass wir unseren letzten Tag in der Serengeti morgen auf das nähere Umfeld der Lodge beschränken und bereits am frühen Nachmittag wieder zurück sein werden.

 

Das klingt super, denn dann kann Peter den Pool und Dorit eine entspannende Massage genießen, bevor wir dann übermorgen zu unserer letzten großen Etappe dieser Reise aufbrechen werden.

So wie immer, beginnt auch unser letzter Tag in der Serengeti ziemlich früh. Nach dem Frühstück geht es wieder los, und wie geplant ist der Radius heute etwas kleiner. 

 

Diesen Teil der Serengeti kennen wir auch schon und es ruft wieder eine ganze Menge an schönen Erinnerungen wach. 

 

Das Gzimek-Haus... das Visitor-Center... der Airstrip mit der Polizei-Station, wo wir letztes Mal den Vorfall mit der absichtlich überfahrenen Antilope gemeldet haben... Der Hippo-Pool... Die Abzweigung zur Campsite, wo wir ganz exklusiv gezeltet haben... Und auch der Platz, wo wir die Reifenpanne hatten...

 

Wir haben echt schon ne Menge erlebt und gesehen!

 

Wir freuen uns jedenfalls sehr, das wir die Gelegenheit bekommen, unser Gedächtnis aufzufrischen, aber auch darauf, neue Erinnerungen zu schaffen.

 

Kein Tag ist wie der Andere und es gibt noch eine ganze Menge zu entdecken!

Beim Frühstück sind wir dann doch ein wenig sentimental, denn die Zeit vergeht wie im Flug, und das Ende unseres Abenteuers rückt unaufhaltsam näher.

 

Heute heißt es leider Abschiednehmen von der Serengeti.

 

Die Taschen sind bereits gepackt und - früh wie immer - machen wir uns auf den Weg in Richtung Lake Eyasi, dem letzten Etappenziel unserer Reise.

 

Unterwegs zum Naabi Gate, wo wir uns noch schnell einen richtig guten, aber ziemlich überteuerten Kaffee gönnen, gibt die Serengeti nochmal alles, um uns den Abschied zu versüßen!

 

Um unser Tagesziel zu erreichen, müssen wir wieder das Ngorongoro Hochland erklimmen und auch am Ngorongoro Krater vorbei. Fern am Horizont kann man die Höhenzüge im Dunst schon fast erahnen.

 

Diesmal nehmen wir aber vom Naabi Gate nicht den direkten Weg über den "Serengeti-Highway", sondern beschließen einen Abstecher durch das Ngorongoro Schutzgebiet in südliche Richtung zum Lake Ndutu zu machen  und uns dem Hochland und dem Krater aus südwestlicher Richtung zu nähern. Das gibt uns noch einmal die Gelegenheit, die endlose Weite der Savanne zu erleben.

 

Und plötzlich sind wir mittendrin in der Kinderstube der Zebras, Gnus und großen und kleinen Antilopen. Überall sieht man Müttergruppen mit ganz frisch geborenem Nachwuchs. Ein tolles Erlebnis - wir sind dankbar, dass wir das so hautnah erleben durften.

 

Allerdings ist unsere Zeit begrenzt, und wir müssen weiter.

 

Für einen Blick in den Ngorongoro Krater und ein Foto muss aber Zeit sein. :-)

Natürlich halten wir nochmal an und schwelgen in Erinnerungen.

 

Unser Auto hat leichte "Ausfallerscheinungen" - zwei für Afrika lebenswichtige Dinge funktionieren aktuell nicht: Das Licht und die Hupe. Wahrscheinlich nur ein Wackelkontakt, aber das darf so auf keinen Fall bleiben und muss repariert werden. Fahren im Dunkeln kann man ja noch vermeiden, aber die Hupe ist echt wichtig, um andere zu warnen und auf sich aufmerksam zu machen.

 

Deshalb heißt es nun, uns nicht länger aufzuhalten, sondern zusehen, dass wir unser Tagesziel bald erreichen...

Und dann haben wir unser Ziel erreicht:

 

Den Lake Eyasi - ein abflussloser Salzsee in einer ganzen Reihe von Seen im Great East African Rift Valley. 

 

Von der Terrasse der Lake Eyasi Safari Lodge hat man einen sehr schönen Ausblick über den See, aber auch über die Hotelanlage selbst.

 

In dieser Gegend lebt eine Ethnie, die Hadzabe, die sich noch ganz ursprünglich als Jäger und Sammler zu 95% aus der Natur selbst versorgt. 

 

Wir sind neugierig, und wollen den Buschmännern morgen einen Besuch abstatten. Das ist genau der Grund, warum wir einen Abstecher hierher gemacht haben. Diese Tour haben wir zusätzlich gebucht und sind gegen später mit dem Guide verabredet, der uns morgen begleiten wird.
Bis er kommt, haben wir noch ein wenig Zeit und beziehen schon mal unser Zimmer.

 

Als dann alles geklärt ist, essen wir noch schnell zu Abend und ziehen uns dann ebenso schnell auch zurück, denn die Luft ist ziemlich gewittrig, und die Moskitos am See ziemlich gefräßig. Da ist es besser, man verschwindet dann unterm Moskitonetz. :-)

 

Ein wenig besorgt schauen wir in die Wettervorhersage. Für morgen ist Regen vorhergesagt. Keine idealen Bedingungen für eine Wanderung...

 

Hier ist er also, der letzte ganze Tag unserer Reise. Und der Blick zum Himmel zeigt zwar Wolken, aber es ist trocken. 

 

Wir haben unsere Taschen gepackt, haben einen schnellen Kaffee getrunken, ausgecheckt und sind nun gespannt auf das, was uns erwartet, wenn wir gleich die Hadzabe besuchen.

 

Unser Führer hat uns gestern Abend bereits einiges über sie erzählt:

 

Die Buschmänner, wie sich auch genannt werden, gehören zu den letzten Stämmen, die noch so ursprünglich und traditionell leben wie ihre Ahnen – nämlich als halbnomadische Jäger und Sammler.

 

Obwohl die Jagd in Tansania eigentlich verboten ist, dürfen die Hadzabe sich selbst aus der Natur versorgen, was auch die Jagd auf Vögel, kleines Wild wie Dikdiks und Affen sowie größeres Wild wie Wildschweine, Warzenschweine und Antilopen einschließt.

 

Sie leben in kleinen Gruppen von ca. 20-30 Leuten, und die Rollen innerhalb ihrer Gemeinschaft sind dabei klar verteilt:

 

Die Männer sind für die Jagd zuständig, ebenso für die Herstellung der notwendigen Bögen und Pfeile und die Unterweisung der jüngeren Generation.

 

Die Stimmung ist dabei oft ausgelassen. Die Männer der Buschmänner sitzen dicht beieinander um das Feuer und teilen Geschichten und Lehren. Sie besitzen einen ausgeprägten Sinn für Humor und konsumieren regelmäßig Cannabis – sogar kleine Jungen rauchen hier. Obwohl Marihuana in Tansania illegal ist, kümmert es die Buschmänner wenig. Die Pflanze wächst wild und wird zu medizinischen Zwecken verwendet.

 

Nicht nur die auf die Jagdtechnik kommt es an, abhängig von der Jagdbeute werden auch unterschiedliche Pfeile benötigt. Jeder Jäger fertigt seine eigenen Pfeile an und trägt stets sein ganzes Sortiment mit sich, wenn er auf die Jagd geht. Man weiß ja nie, welche Beutetiere einem über den Weg laufen. Da die Herstellung mühsam und je nach Typ kostspielig ist, wird kein Pfeil verschwendet, sondern nach jedem Schuss wieder aufgesammelt.

 

Für die Jagd auf größeres Wild wie Warzenschweine, Antilopen oder Paviane tauschen die Hadzabe Wildbret oder Honig gegen Eisenspitzen ein, die vom Datoga-Stamm (Blacksmith people) hergestellt werden.

 

Diese Spitzen werden dann zusätzlich mit einem pflanzlichen Gift versehen, das die Beutetiere lähmt.

 

Wie wir am eigenen Leib erfahren, ist Training extrem wichtig, denn es ist noch kein Meister-Schütze vom Himmel gefallen. Und was so leicht aussieht, ist extrem schwierig. Nach der "Theorie" am Feuer folgt dann die Praxis: Schießtraining und oder Beutezug.

 

Wir dürfen beides erleben, sowohl das Training, als auch den Beutezug.

 

Die Aufgaben der Frauen sind neben der Kinderbetreuung das Sammeln von Honig, Obst und Knollen, welche neben Fleisch die Hauptbestandteile ihrer Nahrung sind.

Auch das beschwerliche Besorgen von Wasser ist Frauensache. Letzteres kann in der Trockenzeit schonmal gut und gern 3-5 Stunden Zeit kosten.

 

Auch die temporären Grashütten, die Schutz vor Regen und Sonne bieten sollen, werden von den Frauen gebaut. Feste Unterkünfte gibt es nicht, da die Hadzabe people weitestgehend besitzlos leben und sich den Wanderrouten der Beutetiere anpassen. So leben sie meistens nur wenige Wochen an einem und dem selben Ort. 

 

War ein Beutezug erfolgreich, dann wird immer mit allen Mitgliedern der Community geteilt. Für jeden ist gesorgt. Auch wer alt, krank und schwach ist, und selbst nicht mehr viel zum Gemeinwohl beitragen kann, muss sich keine Sorgen über das Auskommen machen.

 

Die Zahl der Bushmen in Tanzania geht stark zurück und wird heute auf nur noch ca. 1.300 Individuen geschätzt. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Hadzabe in kleinen Gruppen leben, die sich nicht mit anderen Communities,  und schon gar nicht mit anderen Tribes vermischen. Das hat zur Folge, dass der Genpool zwar alt, aber mittlerweile extrem schwach und sehr anfällig für Krankheiten ist. Es verwundert nicht, dass die durchschnittliche Lebenserwartung nur 45 bis 50 Jahre beträgt.

Nach dem kleinen Snack aus Bush-Gurke und Taubenbrust-BBQ ist der Appetit eher angeheizt als gestillt... :-) 

 

Und da wir noch kein richtiges Frühstück hatten, ist es jetzt höchste Zeit für ein Picknick. Das Hotel hat uns natürlich ein großzügiges Frühstückspaket mitgegeben! Ein schöner Platz unter einem großen Baobab war auch schnell gefunden.

 

Nach dieser späten Frühstückspause geht es für uns weiter. Wir wollen auch den Stamm besuchen, von dem die Buschmänner ihre Pfeilspitzen beziehen, die sie für die Jagd auf größeres Wild benötigen - die Datoga oder Blacksmith people.

 

Die Datoga beanspruchen für sich, dass sie der älteste Volksstamm in Tanzania sind. Sie sind in den Regionen Manyara / Lake Eyasi bzw. Singida beheimatet.

 

Die Lebensgrundlage dieses wehrhaften Volkes sind Viehhaltung und Metallverarbeitung.

 

Sie bleiben - anders als die Bushmen - längerfristig an einem Ort, solange ihre Tiere im Umkreis genug zum fressen und Wasser finden.

 

Sie leben in kleinen umzäunten Siedlungen in polygamen Familienverbänden, verehren Naturgottheiten und bauen und bewohnen Lehmhäuser (Tembe houses), die ein Gerüst aus Akazienästen haben, die in den Boden gerammt werden, mit Schlamm aus Lehm und Kuhdung verputzt und mit einem niedrigen Dach aus Holzbalken und Grassoden versehen werden.

 

Wir hatten die Gelegenheit, solche Tembe houses zu besuchen. Das Raumklima ist erstaunlich kühl und angenehm. Es fühlt sich herrlich an, wenn man so der Hitze des Tages entfliehen kann.

 

Im Unterschied zu unseren Fachwerkhäusern baut man hier allerdings mit frischem und unbehandeltem Holz. Daher ist man vor Termiten und anderen Holzbewohnern leider nie sicher, was die Haltbarkeit der Häuser auf durchschnittlich 3 Jahre begrenzt.

 

Aber die Errichtung eines neuen Hauses dauert nicht lange, und so wird bei massivem Termitenbefall einfach schnell neu gebaut, und vom alten Haus an Holz verwendet, was noch zu retten ist.

 

Von außen sehen diese Hütten so klein und baufällig aus. Sie sind aber erstaunlich geräumig (nur nicht hoch genug für 2 "mitteleuropäische Riesen") und sauberer und bequemer eingerichtet, als man vielleicht auf den ersten Blick meint und sind froh, dass wir die Gelegenheit haben, uns ein eigenes Bild davon zu machen zu können.

 

Eine wichtige Lebensgrundlage für die Datoga sind neben Vieh vor allem Holzkohle und die  Metallverarbeitung. So wird dann auch überall fleißig Altmetall gesammelt und gehortet, bis sich eine Verwendung dafür findet. 

 

Aus Kupfer, Eisen und Messing entstehen so auf Holzkohlefeuer und mit einfachsten aber effektiven Mitteln Pfeilspitzen, Messer und Schmuck zur eigenen Verwendung bzw. zum Verkauf oder Tausch.

 

Um die teilweise recht großen Viehbestände, die im weiteren Umkreis der Siedlungen nach Wasser und Futter suchen, kümmern sich in der Regel die größeren Kinder.

 

Den Frauen obliegt die Haushaltsführung, die Kindererziehung und natürlich die Zubereitung von Ugali (Mais-Polenta), das Grundlage jeder Mahlzeit ist. Zudem bauen sie im Umkreis ihrer Hütten Kürbis und Mais zur Erweiterung des Speiseplans an und züchten Flaschenkürbisse, die sie zum Wasserholen oder zur Aufbewahrung von Dingen nutzen.  Wenn die häuslichen Pflichten erledigt sind, verbringen die Frauen viel Zeit damit herrlich weiche Lederwaren und bunten Perlenschmuck herzustellen.

 

Die produzierten Güter und gelegentlich auch Vieh werden zur Bestreitung des Lebensunterhalts der Familie verkauft. Was dagegen benötigt, aber nicht selbst hergestellt werden kann, wird regelmäßig auf dem Markt gekauft bzw. gegen Honig und Buschfleisch bei den Bushmen eingetauscht.

 

Die ca. 88.000 Datoga sehen sich im Alltag mit einigen Widrigkeiten konfrontiert.

So müssen sich zunehmend der Zuwanderung durch die nomadischen Massai erwehren, die aus den Nationalparks und Wildschutzgebieten vertrieben wurden. Da die Massai als Viehhirten mit großen Viehherden umherziehen, kommt es nicht nur zu Konkurrenz um Weideland, auch der Diebstahl von Vieh macht ihnen arg zu schaffen. Denn die Massai glauben, dass alle Rinder dieser Welt ihnen allein von ihrem Gott gegeben wurden.

 

Eine weitere Herausforderung für diesen traditionell und ursprünglich lebenden Stamm ist die Modernisierung des Lifestyles in Tanzania. Zunehmend wird Land privatisiert und Zäune werden errichtet. Das hindert die Herden am Herumwandern und führt zu Konflikten zwischen den streitbaren Datoga und den Landbesitzern anderer Stämme. Um solchen Auseinandersetzungen zu entgehen, wandern die Datoga inzwischen auch immer öfter in andere Gegenden ab. So sind sie mittlerweile  auch in den Regionen Arusha, Dodoma und Mara anzutreffen.

Diese Tour zu den Hazabe und Datoga hat sich wirklich gelohnt, und die 130 Dollar insgesamt extra waren wohl investiert!

 

Es war nicht nur  spannend, einen Einblick in deren Alltag zu bekommen. Auch dass wir gleich mit einbezogen wurden, hat unglaublich Spaß gemacht und obendrein noch zu überraschenden Erkenntnissen geführt und definitiv mit einigen Vorurteilen - gefällt aus simpler Unkenntnis - ausgeräumt.

 

Und wieder zeigt sich: Reisen öffnet die Augen und Herzen!

 

Menschen, die wir aus unserer Warte heraus als arm bezeichnen würden, sind alles andere als das. Und vor allem - wer definiert denn eigentlich, was Reichtum ist?

 

Ist es materieller Besitz? Ist es die Gewissheit genug zu Essen zu haben? Ist es die Zeit, die mit der Familie, der Gemeinschaft gemeinsam verbringen kann?

 

Für uns ist es jedenfalls ein Grund, gewisse Dinge in unserem Leben hin und wieder zu hinterfragen und neu zu bewerten. Und das erdet ungemein!

 

Schade, dass die Zeit wieder so schnell vergangen ist...

 

Da morgen unser Flieger in Richtung Heimat startet, und wir keine 3 Stunden bis Arusha fahren wollten, fahren wir jetzt noch zurück nach Karatu, und werden unseren letzten Abend in Tanzania ganz entspannt in der Ngorongoro Marera Mountain View Lodge verbringen.

 

Nachdem wir erst nicht sicher waren, ob wir uns noch auf dem richtigen Weg befinden, eröffnet sich dann plötzlich inmitten von Farmland hinter einem eher unscheinbaren Eingangstor eine unglaublich schöne Hotel-Anlage. Die Zimmer sind über eine riesige Gartenanlage voller Blumen aber auch traditionellen (Feld)Früchten verteilt.

 

Über beleuchtete Holzstege und einige Treppen sind die Cottages mit dem Haupthaus und der Pool-Area verbunden. Als wir unser Zimmer dann sehen, staunen wir nicht schlecht über den Luxus: Riesig Platz, ein Kamin, ein riesiges Bett (definitiv nicht zu kurz! ) ein Badezimmer mit Wanne UND Dusche... und der tolle Blick in den Garten. Hier kann man es definitiv aushalten!

Nach 3 Wochen voller Spaß, wundervollen Begegnungen, aufregenden Erlebnissen und unbeschreiblichen Eindrücken ist nun leider der Tag des Abschieds gekommen.

 

Wir verlassen Karatu und machen uns auf den Weg zurück nach Arusha, wo der Flieger schon auf uns wartet. Die Strecke kommt uns doch sehr bekannt vor. :-)

 

Unterwegs halten wir an einem Souvenir-Shop an, zum Einen weil wir wissen, dass dort der Kaffee exzellent ist, aber hauptsächlich deswegen, weil Dorit unbedingt ein Bao-Bord als Souvenir mitnehmen möchte. 

 

Ein wenig geschockt sind wir von den gesalzenen Preise, und belassen es beim Kaffee.

 

Als wir am Viewpoint zum Lake Manyara vorbei kommen, müssen wir natürlich nochmal anhalten und ein Foto schießen. Leider war die Sicht nicht wirklich gut, aber egal. Es sind trotzdem schöne Erinnerungen an unsere erste Tanzania-Reise, die uns in den Sinn kommen.

 

Dorits Enttäuschung über die verpasste Gelegenheit ein Original-Bao-Bord als Souvenir mitzunehmen ist nicht unbemerkt geblieben. Wir fahren noch einen kleinen Umweg und biegen in  Mto wa Mbu plötzlich überraschend in eine Seitenstraße ein. Auch das kommt uns schwer bekannt vor. Waren wir doch vor eineinhalb Jahren hier und sind genau da langgelaufen. Und plötzlich fällt es uns wie Schuppen aus den Haaren:
Wir stehen wieder vor der Schnitzwerkstatt, die wir schon beim letzten Mal besucht haben. 

 

Jetzt ist auch Dorit wieder glücklich, denn hier sind wir fündig geworden und erstehen ein Bord zu einem vernünftigen und fairen Preis. Und das Beste ist, wir wissen, dass das Geld direkt bei den Schnitzern ankommt und nicht zig Zwischenhändler reich macht.

 

Zurück in Arusha hat sich dann auch der Nebel fast vollständig verzogen und gibt den Blick frei auf Mount Meru mal in seiner vollen Pracht!!! Herrlich!

 

Und zu guter Letzt haben wir uns noch ein Highlight bis ganz zum Schluss aufgehoben:

 

Wir gehen noch mal Ziege essen!!! Witzigerweise kann sich der Chef noch an unseren letzten Besuch erinnern, und er freut sich, dass wir wiedergekommen sind. Allerdings hat er keine guten Nachrichten für uns. Es ist gerade kein Ziegenfleisch da.

 

Aber nach ein wenig Hin und Her hat er uns gebeten zu warten und hat noch schnell eine Ziege von irgendwo her organisiert. 

 

Gut, dass Dorit das Bao-Spiel gekauft hat. Jetzt wird aus der Wartezeit kurzerhand noch eine weitere lustige Lehrstunde. :-)

"Fat and happy" verlassen wir das Grill-Lokal und nehmen die letzten Meter bis zum Flughafen in Angriff.

 

Nun lässt es sich nicht länger aufschieben und wir müssen "Goodbye" sagen - zu einem einfach unfassbar  faszinierenden Land und zu einem lieben Freund!

 

Wir nehmen auch dieses Mal wieder jede Menge unvergessliche Eindrücke und ganz viel positive Energie mit heim! Danke für alles!!!

 

Wir kommen wieder, soviel ist jetzt schon sicher. Nur wann steht erstmal noch in den Sternen...

 

 

  

Kwaheri Tanzania !!!

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