Tallinn/Helsinki September 2019

Dieses Jahr gibt es für uns leider keinen "großen Urlaub". Unsere freien Tage sind komplett für eine Renovierung/Sanierung unserer 4 Wände draufgegangen. Umso willkommener war da diese kleine Auszeit von 4 Tagen in Tallinn - der Hauptstadt Estlands.

 

Kurz vor dem Abflug waren zwar die Wetterprognosen alles andere als rosig, aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.

 

Wir haben daher vorsichtshalber Schirm und Regenjacke mit eingepackt, an der Küste weiß man ja nie...

 

Tallinn bietet für seine Besucher ein City-Ticket (Tallinn-Card) an, die man mit und ohne Nahverkehr buchen kann, und die zum Eintritt in die meisten Museen und Kirchen berechtigt. Da wir insgesamt 4,5 Tage vor Ort waren und einen Tag davon für einen Abstecher nach Helsinki nutzen wollten, haben wir uns für eine 3-Tage-Variante entschieden und haben die Tallinn-Card inkl. Nahverkehr gebucht. Da stundengenau,  72 Stunden nach Aktivierung die Karte ihre Gültigkeit verliert, haben wir für die letzten 2 Tage an einem Air-Kiosk ein 3-Tages-Ticket  (5€ + 2€ Pfand) gekauft, und haben das Restguthaben und den Pfand für die Karte am Flughafen erstattet bekommen.

 

So waren wir bestens gerüstet, um vom Flughafen in die City zu kommen und dort bequem und flexibel unterwegs zu sein. Die Altstadt von Tallinn ist nicht groß. Man kommt fußläufig überall gut hin. Nur mit dem Kopfsteinpflaster muss man sich etwas anfreunden. So sind wir auf unserem ersten Erkundungsgang eher durch die Stadt gestolpert als gelaufen. :-) Aber man gewöhnt sich dran. Robustes Schuhwerk ist allerdings sehr empfehlenswert!

 

 

In Tallinn gibt es zahllose Kirchen. Die Erste, die wir uns näher anschauen wollen, ist die Nikolaikirche. Eines der Wahrzeichen der Stadt.

 

Ursprünglich von westfälischen Kaufleuten zu Beginn des 13. Jahrhunderts gegründet, wuchs diese Kirche mit dem Reichtum der Kaufleute durch das Aufblühen der Hanse und wurde so nach und nach mit unschätzbar wertvollen Kirchen- und Kunstschätzen bestückt.

 

Dem Bildersturm der protestantischen Reformation Anfang des 16.Jhrhunderts ist die Nikolaikirche, als einzige Kirche Tallinns, nur durch einen Trick der Kirchenoberen entgangen - sie füllten nämlich die Türschlösser mit flüssigem Blei...

 

So ist es möglich, dass man dort heute noch 2 originale mehrflügelige Hochaltäre aus dem 15./16. Jahrhundert im Original bewundern kann.

 

Auch die Schatzkammer des Schwarzhäupterordens kann sich sehen lassen. Prunkstück ist aber eine mittelalterliche Replik des "Lübecker Totentanz" (Wandgemälde) des Malers Bernt Notke.

 

 

So langsam kommt dann auch der Hunger, und die Frage: Was essen wir heute?

 

Kulinarisch hat Tallinn für jeden Geschmack etwas zu bieten. Von italienisch bis asiatisch ist das Spektrum breit gefächert, wie in jeder anderen europäischen Großsstadt auch.

 

Wir sind aber immer auf der Suche nach traditioneller Küche und neuen Geschmackserlebnissen, deswegen haben wir bewusst Ausschau nach einem Lokal gehalten, welches die mittelalterliche Stimmung aufgreift, und lokale Spezialitäten verspricht.

 

 

Zum Glück haben die meisten Restaurants die Speisekarte angeschlagen, so dass man sich gut einen Überblick verschaffen kann. Das Restaurant Olde Hansa sah sehr rustikal aus, die Karte las sich vielversprechend, und die mittelalterliche Livemusik und die Outfits der Kellner haben uns neugierig gemacht. Wir lassen uns drauf ein...

 

Von einem sehr zuvorkommendem Kellner bekommen wir erklärt, dass die estnische Küche stark geprägt ist von dem, was auf dem Feld wächst und in den Wäldern lebt. Wer aber denkt, dass es dann nur Reh und Wildschwein mit Kartoffeln gibt, der irrt. Wir haben zum ersten Mal Bär gegessen!!!

 

Ein zugegebenermaßen nicht ganz günstiges Vergnügen, aber es war eine Erfahrung, die sich so wahrscheinlich nicht oft wiederholen lässt. Bären gehören in Estland zum jagbaren Wild und kommen dann eben auch in die Wurst. Der Geschmack lässt sich mit nichts Bekanntem vergleichen. Wir finden: gewöhnungsbedürftig streng, aber sehr lecker!

 

Unser Zuhause auf Zeit war das Hotel St.Olav, welches ein wirklich außergewöhnliches Ambiente bietet. Gebucht haben wir direkt über die Homepage des Hotels. Der Link zur Seite versteckt sich hinter dem Namen des Hotels. Dort könnt Ihr Euch auch einen Eindruck vom Ambiente verschaffen.

Ganz großer Pluspunkt neben dem Ambiente: Es liegt mitten drin in der Altstadt. Von dort aus kann man fußläufig die Restaurants, Kneipen und Einkaufsläden super erreichen, und braucht auch nach dem letzten Absacker kein Taxi, um wieder zum Hotel zu kommen.

 

Bei der Zimmerbuchung bitte ausdrücklich ein Zimmer mit Fenster bestellen, sonst kann es passieren, dass man in einem Raum ohne Tageslicht landet, so wie wir.

 

Uns hat es nicht weiter gestört, weil wir eh nur zum Schlafen dort waren, und da war das Tageslicht schon lange weg... :-)

 

Vom Frühstücksangebot darf man nichts Spektakuläres erwarten. Am Buffet gibt es aber neben den "üblichen Verdächtigen" immer auch frisches saisonales Obst, die bei den Esten so beliebten Essiggurken (schmecken anders als im Spreewald, aber auch sehr sehr lecker!) und einen richtig guten Rote-Beete-Salat (Vorsicht, sehr knoblauchlastig zum frühen Morgen, aber schmeckt mega!).

 

Kleiner Tipp noch: Die Mücken sind zahlreich und hungrig! Es kann nicht schaden, ein Fläschchen Antimückenmittel in den Koffer zu packen. Wer's vergessen hat, der kriegt es aber auch vor Ort in Apotheken.

Für Tag 2 sieht der Wetterbericht nicht sehr vielversprechend aus. Erst Sprühregen, dann Wolkenlücken und dann Dauerregen. Zum Glück sind wir wetterfest ausgerüstet, und wir machen uns trotzdem wieder auf den Weg in die Vergangenheit.

 

Um dem Regen zu entkommen, bieten sich die Kirchen und die begehbaren Teile der Stadtmauer mit ihren integrierten Museen ja geradezu an.

 

Wir schnappen uns also den Stadtplan, der im übersichtlichen Taschenformat an der Rezeption ausliegt, und begeben uns zum Domberg.

 

Der Dom St.Marien ist heute der Ausgangspunkt unserer Exkursionen.

 

Wenn man Dom hört, erwartet man üblicherweise üppige Pracht. Diese Kirche, ursprünglich römisch-katholisch wurde im 16.Jahrhundert reformiert und ist heute Bischofskirche der evangelisch-lutheranischen Kirche und besticht eher durch schlichte Eleganz.

 

Historiker gehen heute davon aus, dass die ursprüngliche Kirche Anfang des 13. Jahrhundert eine dänische Gründung war, und die erste christliche Kirche auf dem estnischen Festland überhaupt.

 

Empfehlenswert ist auf jeden Fall auch die Besteigung des Turms. Es sind nur 175 Stufen, aber die haben es in sich. Es ist sehr eng, die Trittfläche sehr klein und keine Stufe ist gleich hoch. Aber der Ausblick lohnt sich - auch bei Regenwetter!

 

Von oben sehen wir auch, was uns gleich in der Stadt erwarten wird...

 

Tallinn ist nicht nur ein Magnet für Städtereisende wie uns, sondern wird auch sehr häufig von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Entsprechend  voll ist es tagsüber in der Stadt.

Zwischen 10:00 Uhr und 17:00 Uhr ist daher mit langen Schlangen an den Sehenswürdigkeiten der Stadt zu rechnen.

 

Nicht weit weg vom Dom befindet sich die Alexander-Newski-Kathedrale. Leider darf man dort nicht fotografieren. Diese orthodoxe Kirche ist einfach überwältigend mit ihrem Gold, dem Ikonenschrein und dem Weihrauchgeruch. Es war allerdings nicht ganz einfach, an den Massen von Kreuzfahrttouristen vorbeizukommen und einen Blick ins Innere zu werfen. Einen kleinen Eindruck vom Innenraum bekommt man aber auch hier.

 

Abgesehen davon war gerade Gottesdienst, und da wollten wir dann auch nicht stören.

 

Noch beeindruckt von der ganzen Pracht, verlassen wir den Domberg und wandern an der Burg Tallinn vorbei, immer weiter an der Stdtmauer entlang wieder zurück in die Altstadt.

 

 

Die Stadtmauer und die Befestigungsanlagen Tallins sind eine weitere Attraktion der Stadt, die ursprünglich mal Reval hieß.

 

Die dänische Königing Margarethe gab Anfang des 13.Jahrhunderts den Befehl, die Stadt zu befestigen. Damals schon gab es 11 Türme. Im Laufe der nächsten 300 Jahre wurde fleißig angebaut und auch immer wieder modernisiert. Denn man musste sich ja schließlich gegen immer neue militärische Bedrohungen zur Wehr setzen. Am Ende hatte die Stadtmauer eine Länge von etwas mehr als 2 Kilometern und mindestens 40 Türme. Verstärkt wurde die Stadtmauer noch durch zwei große Bastionen, die allerdings wieder zurückgebaut wurden, als sie an Bedeutung verloren hatten.

 

Heute sind von der Stadtmauer noch 1,85 Kilometer erhalten und 26 Türme. Teilweise kann man diese Türme heute noch besteigen und auch einen Teil der Stadtmauer begehen. Vom Domberg aus ist der Turm "Kiek in de Kök" am schnellsten zu erreichen. Diesen niederdeutschen Namen trugen im Mittelalter viele Wachtürme im deutschsprachigen Raum, denn man konnte von oben tatsächlich nicht nur nach Feinden Ausschau halten, sondern auch den Stadtbewohnern sprichwörtlich in die Küche schauen.

 

Heute ist dort ein Museum untergebracht, was sehr anschaulich und multimedial über die Geschichte Revals informiert, und von da aus gelangt man auch auf einen der begehbaren Teile der Stadtmauer.

 

Gegen Mittag wird auch das Wetter ein wenig besser und wir beschließen, dass wir mit dem Bus nach Rocca al Mare fahren. Dort befindet sich das Eesti Vabaöhumuuseum, das estnische Freilichtmuseum.

1913 wurde das Museum eröffnet und man findet hier viele Gebäude aus der frühen Zeit aus allen Gegenden von Estland. Mitarbeiter in originalen Trachten erklären einem den Tagesablauf von damals und man kann auch sehen, wie die Menschen früher gewohnt und gelebt haben.

Es ist eine sehr schöne und weiträumige Anlage. Da wir am frühen Nachmittag dort waren, waren auch nicht so viele Besuchergruppen unterwegs.

Nach einem schönen Nachmittag geht es wieder zurück Richtung Altstadt und langsam macht sich der Hunger bemerkbar. Wir probieren unser Glück im Peppersack und bekommen einen Platz auf der Gallerie.

Der Name Peppersack kommt von Hans Peppersack, dem Inhaber des Gebäudes im frühen 16. Jahrhundert. Inzwischen steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

 

Passend zum alter des Gebäudes, werden hier sehr leckere mittelaterliche Speisen angeboten.

Zum Essen gibt es dann auch noch ein wenig Entertaiment. Ein Schwertkampf unter zwei Kellnern um eine Frau und dazu noch der Besuch von Gevatter Tod. Dieser wollte allerdings nur ein Bier bestellen...

 

Nach dem reichhaltigen Abendessen tigern wir noch ein wenig durch das nächtliche Tallinn und machen uns auf zu einer ganz bestimmten Bar, die ein MUSS ist auf unserer Reise ist!!! :-)

Wenn man schon seit Jahren ein Anhänger der Kultband Depeche Mode ist, und man reist nach Tallinn, dann ist der Besuch dieser Bar eigentlich ein Pflichttermin.

 

Die Drinks werden natürlich hauptsächlich nach Songs der Band benannt, und haben es teilweise ziemlich in sich! Ich sag nur BUT NOT TONIGHT! ;-)

 

In dieser Bar können sich Fans und solche, die es werden wollen rund um die Uhr treffen, um der gemeinsamen Leidenschaft für gute Musik zu fröhnen. An allen Wänden hängen große Bildschirme, wo Konzertmitschnitte oder Videos laufen.

 

Überlaufen ist die Bar nicht. Egal woher die Gäste kommen, man kommt aber ganz schnell in Kontakt. DEPECHE MODE sei Dank!

 

 

 

Auch am 3. Tag haben wir unsere Pläne vom Wetter abhängig machen müssen. Vorhergesagt war ergiebiger Dauerregen. Also haben wir uns dafür entschieden, dem Marinemuseum einen Besuch abzustatten.

 

Wann hat man schon mal die Möglichkeit, ein U-Boot von innen zu sehen, oder die eine oder andere Erfahrung experimentell machen zu können? Und das größtenteils indoor...

In einer Regenpause können im Marinehafen auch diverse Kreuzer, Seenotrettungsboote und Eisbrecher bestaunt und begangen werden. Für dieses Museum muss man auch keinen extra Eintritt zahlen, wenn man die Tallinn Card hat.

 

Leider will es am Nachmittag nicht wirklich aufklaren. Aber immerhin werden die Regenpause länger und zwischendurch lässt sich am Himmel ein Fitzelchen Blau entdecken. Also haben wir beschlossen, zum Schloss Katharinental zu fahren.

 

Das Schloss gehört zum Estnischen Kunstmuseum und beherbergt nach seiner Restaurierung im Jahre 2000 eine Ausstellung fremdländischer Künstler.

 

Da uns der Sinn nicht so nach Kunst steht, genießen wir lieber die Parkanlagen und die Regenpause und gehen ein Weilchen spazieren.

 

Nicht weit vom Schloss Kathariental entfernt, gibt es auch einen wunderschönen Japanischen Garten.

Für unser heutiges Abendessen, haben wir uns das Farm Restaurant ausgesucht. Hier wollten wir eigentlich schon gestern Essen, aber ohne Resevierung hat man keine Chance. Also haben wir gleich einen Tisch für den nächsten Abend reserviert.

Das Restaurant ist sehr schön eingerichtet und hat eine offene Showküche, wo man den Köchen beim zubereiten der Speisen zuschauen kann.

Für den 4. Tag haben wir einen Tagestrip über den Osteesund nach Helsinki geplant.

 

Es lohnt sich, das Ticket deutlich im Voraus zu buchen. Wir haben das bereits von Deutschland aus 3 Wochen vorher gemacht. Zum Einen sind die Fähren ganz oft schon lange im Voraus ausgebucht, zum Anderen kann man Tickets zu deutlich günstigeren Preisen bekommen, als am Reisetag selbst.

 

Die zwei größten Fährgesellschaften sind Viking Line und Tallink. Wir haben uns für Tallink entschieden. Nach gut zwei Stunden hat uns die Fähre dann nach Helsinki gebracht. Dort haben wir uns am Hafen ein Tagesticket für den öffentlichen Nahverkehr besorgt und sind direkt vom Terminal mit der Straßenbahn ganz bequem in die Stadt gefahren.

 

Was tun, wen man 5 - 6 Stunden Zeit hat, um eine fremde Stadt zu erkunden? Wo fängt man an? Was soll man sich ansehen?

 

Im Vorfeld haben wir nicht wirklich groß geplant. Lediglich den Ausgangspunkt unserer Erkundungstour haben wir festgelegt - den weißen Dom zu Helsinki. Die Tram hält am Senatsplatz, und von dort ist es nicht wirklich weit bis zum Dom.

 

Voller Vorfreude haben wir uns durch das Gedränge auf dem Markt vor dem Dom geschoben, sind motiviert die 50 Stufen hochgestiegen - nur um dann festzustellen, dass der Dom derzeit aufgrund von Hochzeiten bis zum späten Nachmittag für Besucher geschlossen ist.

 

Zu allem Übel zogen auch schon wieder dicke schwarze Wolken auf, obwohl es doch eigentlich trocken bleiben sollte... Noch während wir uns überlegen, was wir als Nächstes sehen wollen, fängt es schon an, wie aus Eimern zu schütten. Wir lassen uns trotzdem erst mal eine Karjalanpiirakka schmecken - eine Roggenmehhl-Kartoffel-Pirogge, die die Finnen bei Festivals sehr gerne essen.  

 

Schwierig auszusprechen, aber sehr lecker! Der erste Hunger ist gestillt, immerhin ist es bereits Mittag, aber der Appetit nach lokalen Speisen ist geweckt... Also machen wir uns auf den Weg zur Markthalle. Die soll fußläufig nicht weit weg sein, und dank Navigationssoftware auf dem Handy auch nicht zu verfehlen!

 

 

Natürlich haben wir nicht widerstehen können, und haben uns frisches Brot mit Lachstatar gegönnt und auch für zuhause die eine oder andere Köstlichkeit mitgenommen.

So gestärkt besuchen wir eine Kirche, die wir vom Stadthafen aus bereits auf einem Hügel sehen können.

 

Neben der exponierten Lage auf einem Hügel fallen einem direkt die 13 Zwiebeltürmchen auf. Wir erfahren, dass es sich bei dieser Kirche um die finnisch-orthodoxe Uspenski-Kathedrale handelt, und die Zahl 13 für den orthodoxen Glauben für Jesus und die 12 Apostel steht.

 

Wir sind neugierig, und werfen einen Blick ins Innere, und sind angenehm überrascht, dass man hier auch fotografieren darf.

 

Es wird darum gebeten, dass man Rücksicht nimmt auf die Gläubigen, die ihren Gottesdienst versehen wollen, und einfach still ist. Eigentlich selbstverständlich, aber befremdlich ist es schon, wie wenig Touristen dieser Bitte nachkommen, und statt dessen lieber telefonieren oder schwätzen müssen. Schade!

 

Vom Stadthafen aus kann man in 15 Minuten mit der Fähre nach Suomenlinna fahren.

 

Dort befindet sich eine Stadtfestung (Finnenburg), die auf mehreren vorgelgerten Inseln im 18.Jahrhundert gebaut wurde, ,um Helsinki vor der direkten Einnahme von der Seeseite her zu schützen.

 

Die Finnenburg befindet sich auch auf der Liste des Unesco Weltkulturerbes.

Grund genug für uns, die Überfahrt zu wagen, und einen Blick zu riskieren. Wir waren überrascht, dass die Überfahrt mit der Fähre im Tagesticket des Nahverkehres mit enthalten ist. und nehmen die nächste Fähre...

Vor Ort merken wir aber schnell, dass Suomenlinna eher nix ist für einen Kurzbesuch.

Über das ganze Areal verteilen sich zahlreiche Museen, man kann ein U-Boot besichtigen, finnische Spezialitäten in diversen Restaurants genießen, in Tunneln Abenteuer erleben und und und. Das ist eher etwas für einen Tagesausflug. Die Festung als solche kann man nicht besuchen, denn sie beherrbergt die finnische Marineschule und ist für Touristen nicht zugänglich.

 

Da auch das Wetter wieder ziemlich ungemütlich wird, beschließen wir, die Rückreise anzutreten, und es lieber noch einmal am Dom zu versuchen. Mit ein bisschen Glück können wir doch noch einen Blick riskieren, ehe wir zurück zum Fährterminal müssen.

 

 

Geschafft! Wir sind die 50 Stufen zum 2. Mal nicht umsonst hochgeklettert. Wir haben die Gelegenheit, die schlichte Eleganz des weißen Domes zu Helsinki zu bewundern. Diese evangelische Kirche ist auch im Inneren ganz in weiß gehalten. Prunk und Schmuck sucht man hier vergebens. Und genau das macht den Reiz aus. Neben dem klassizistischen Stil gibt es eine weitere Besonderheit für eine evangelische Kirche: der Grundriss des Domes ist ein griechisches Kreuz.

 

Viel Zeit, das alles auf uns wirken zu lassen, haben wir leider nicht, denn wir müssen uns noch ein Abendessen organsieren, bevor wir zurück auf die Fähre müssen. Gar nicht so einfach, am Wochenende ohne Reservierung kurzfristig einen Platz in einem Restaurant zu ergattern. Rund um den Bahnhof haben wir zunächst vergeblich gesucht, sind aber schließlich in der Fußgängerzone gegenüber vom Bahnhof doch noch fündig geworden. Wir müssen nicht hungrig den Rückweg antreten - zum Glück!

 

Und schon geht unsere Zeit in Estland schon wieder zuende. Jetzt haben wir noch ein bisschen Zeit, um ein letztes Mal durch die Altstadt zu bummeln. Dabei "stolpern" wir eher zufällig über einen alten Klosterhof, als wir die Peter-und-Paul-Kirche besichtigen wollen. Das bleibt uns leider verwehrt, denn der Gottesdienst hat gerade begonnen. Aber eine sehr nette Dame hat uns den Zugang zum Klosterhof geöffnet, und es hat sich gelohnt!

 

Noch eine kleine Stärkung im ältesten Kaffeehaus von Tallinn - Café Miasmokk.

 

Wir lassen uns nicht nur Kaffee, heiße Schokolade und ein bisschen Feingebäck schmecken, wir bewundern auch die kleinen Kunstwerke aus Marzipan. Die werden hier schon seit vielen Generationen hergestellt und haben schon den russischen Zaren so begeistert, dass er sich diese regelmäßig liefern ließ.

 

Aber ein letztes kleines Highlight für uns habe wir uns noch aufgehoben, bevor wir uns auf den Weg zum Flughafen machen müssen...

 

Bei der Recherche, was man in Tallinn noch so machen kann, sind wir über ein Katzencafé gestoßen. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, denn so langsam machte sich auch der "Fusselentzug" bemerkbar, und wir freuen uns schon darauf, bald unsere Tiger wiederzuhaben. Bis dahin dürfen sich die Fellnasen von Nurri Cat Cafe über ein paar zusätzliche Streicheleinheiten freuen! :-)

 

 

So schnell sind 4,5 Tage vorbei.

 

Unser Fazit:

 

Tallinn ist definitiv eine Reise wert!  Auch wenn die Sonne mal nicht scheint...

 

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